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Aktuell

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Wir informieren Sie gerne über besondere Ergebnisse unserer Arbeit und Tätigkeit. Oder wenn diese von Medien in die Öffentlichkeit getragen werden.

Wirtschaftliche Auswirkungen der angeordneten Massnahmen in der Corona-Krise

Juni 2024: Im Auftrag des SECO haben wir untersucht, wie stark sich die Eindämmungsmassnahmen während der Pandemie auf das BIP der Schweiz auswirkten.

Die volkswirtschaftlichen Kosten der Corona-Krise waren hoch, dies aber nicht nur wegen der Eindämmungsmassnahmen (Betriebsschliessungen, Veranstaltungsverbote etc.), sondern auch aufgrund der Entwicklung im Ausland, Verhaltensanpassungen der Bevölkerung, Krankheitsausfällen und weiteren Faktoren. Anhand verschiedener Methoden kommen wir zum Ergebnis, dass die angeordneten Massnahmen das BIP bis zum 3. Quartal 2020 um rund 1.9 bis 8.6 Mrd. Franken reduzierten, was 8% bis 35% der pandemiebedingten BIP-Verluste entspricht. Das heisst, selbst wenn die Schweiz auf eigene Eindämmungsmassnahmen weitgehend verzichtet hätte, wäre es im Inland wahrscheinlich zu einem wirtschaftlichen Einbruch gekommen.

Links: Studie, Medienmitteilung SECO.

 

Intelligente Nutzung von Arbeitsmarktdaten

Juni 2024: Ein gemeinsamer Anlass von BSS und x28 befasste sich mit Arbeitsmarktdaten und wie sie zielführend genutzt werden können.

Gemeinsam mit x28 haben wir zu einem Vormittagsanlass am 13.06.2024 eingeladen. Zum Thema «Arbeitsmarktdaten-Intelligenz» referierten drei Arbeitsmarkt-Experten: David Liechti von BSS Volkswirtschaftliche Beratung, Dr. Felix Busch von der x28 AG sowie Prof. Dr. Patrick Arni von der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. In ihren Vorträgen zeigten sie auf, bei welchen Fragestellungen die richtigen Arbeitsmarktdaten einen Mehrwert bieten können und wie die intelligente Analyse und Visualisierung von Arbeitsmarktdaten für Berufs- und Branchenverbände, für Arbeitsmarktbehörden und auch für Standortförderungen zielgerichtet genutzt werden können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Verwaltung und Wirtschaft waren sehr interessiert und gaben Impulse zu der anschliessenden Diskussion.

Links zu den Präsentationen:
«Die x28-Arbeitsmarktdaten: Inhalte & Use-Cases in ihrer Organisation», Felix Busch (x28)
«Personalisierte Empfehlungen für Stellensuchende. Eine experimentelle Studie», Prof. Dr. Patrick Arni (ZHAW)
«Projekte mit Arbeitsmarktdaten», David Liechti (BSS)

Die Auswirkungen der «Pensionskassen-Reform» (BVG-Reform)

April 2024: Gegen die geplante BVG-Reform wurde das Referendum ergriffen. Im Auftrag von alliance F hat BSS untersucht, wie sich die geplante Reform auf die versicherten Personen auswirkt, wobei jeweils zwischen Frauen und Männern differenziert wird. Die Reform ist komplex; die individuellen Auswirkungen hängen von einer Vielzahl von Faktoren wie Alter, Einkommen und aktueller Pensionskassenlösung ab.

Da die Reform primär die Regelungen beim BVG-Minimum ändert, sind rund 85% der Versicherten nicht unmittelbar betroffen – weil sie bereits heute in einer überobligatorischen Ausgestaltung der Pensionskasse versichert sind. Die restlichen rund 15% der Versicherten sind von der Reform direkt betroffen. Ein zentrales Element der Reform ist die Reduktion des minimalen Umwandlungssatzes im obligatorischen Teil der Pensionskassen. Das heisst: Pro angespartem Franken wird weniger Rente ausbezahlt. Ausgeglichen wird dies durch höhere Beitragssätze, so dass mehr Alterskapital angespart wird. Die BVG-Reform führt weiter dazu, dass Personen mit tiefen Löhnen in der «zweiten Säule» besser versichert sind – das betrifft insbesondere Personen, die Teilzeit arbeiten. In einer Übergangsphase werden an Personen, die in den kommenden Jahren das Rentenalter erreichen, Zuschüsse bezahlt. Die Kosten dieser Zuschüsse werden von allen in Pensionskassen versicherten Personen gemeinsam geschultert.

Links: Studie, Medienbeiträge: HZ Insurance, Watson.ch, Aargauer Zeitung (hinter Bezahlschranke), NZZ am Sonntag

Die langfristige Entwicklung von Arbeit, Freizeit und Produktivität in der Schweiz

Februar 2024: Im Auftrag des SECO untersuchte BSS, ob Erwerbstätige von der wirtschaftlichen Entwicklung der Schweiz profitierten. Die Besonderheit der Studie liegt darin, dass nicht nur finanzielle Hinzugewinne in Form von höheren Löhnen untersucht wurden, sondern auch Zugewinne in Form von kürzeren Arbeitszeiten. 

Die Studie zeigt, dass die Produktivitätsanstiege seit den 1950er Jahren beachtlich waren und eine Verfünffachung der Löhne in diesem Zeitraum ermöglicht haben. Der Rückgang der Arbeitszeit je Erwerbstätigen war zwar mit 37 Prozent deutlich geringer, stellt jedoch ein bedeutsamer Sekundärgewinn dar. Gleichzeitig ist auch die Zeit im Ruhestand stark gestiegen.

In der jüngeren Vergangenheit ergibt sich durch die Analyse von Individualdaten ein differenziertes Bild. Männer in der Schweiz, vor allem Väter, haben ihre Erwerbsarbeitszeit seit 1997 leicht reduziert. Die Schweizer Frauen (vor allem die Mütter) haben ihre Erwerbsarbeitszeit hingegen in einem grösseren Ausmass erhöht. Paarhaushalte mit Kindern arbeiten heute also insgesamt mehr Stunden auf dem Arbeitsmarkt als noch 1997. Eine Analyse der Zeitnutzung zeigt, dass diese beiden Trends zusammenhängen: Die Männer haben mehr Betreuungs- und Hausarbeit übernommen. Die frei verfügbare Zeit - die eigentliche Freizeit - hat seit 1997 zumindest für die 30- bis 63-Jährigen nicht mehr zugenommen.

Die Studie im Rahmen der Strukturberichterstattung des SECOs wurde gemeinsam mit unseren akademischen Partnern Michael Siegenthaler (KOF) und Reto Föllmi (Universität St. Gallen) erarbeitet.

NZZ hat einen interessanten Beitrag zum Teilresultat über die zunehmende Zeit für Kinderbetreuung geschrieben (online hier).
Der Blick hat in einem Artikel zum Teilzeitboom mit Michael Siegenthaler gesprochen und unsere Grafik zur Gesamtarbeitszeit von Paaren übernommen (Link).

Links: Artikel in Die Volkswirtschaft, Studie, NZZ, Blick

 

 

Der Multiplikatoren-Ansatz

Februar 2024: Eine Studie für Gesundheitsförderung Schweiz sammelt und analysiert Erfahrungen aus der Praxis.

Projekte im Bereich Prävention nutzen häufig einen Multiplikatoren-Ansatz. Darunter versteht man den systematischen Einbezug von Schlüsselpersonen wie beispielsweise Spitex-Mitarbeitende, Physiotherapeut/innen oder Peers, um die Zielgruppe zu erreichen. Der Ansatz ist zielführend, aber auch mit Herausforderungen verbunden: Wie lassen sich geeignete Multiplikatoren identifizieren? Wie können sie für eine Mitwirkung gewonnen werden? Wie unterstützen sie ein Projekt auch dauerhaft? Eine Analyse, die wir für Gesundheitsförderung Schweiz in Zusammenarbeit mit der ZHAW und basierend auf den Erfahrungen zahlreicher Projektträger erstellt haben, geht diesen Fragen nach und leitet daraus Empfehlungen für einen effektiven und nachhaltigen Einbezug von Multiplikatoren ab.

Links: Bericht, Zusammenfassung auf Französisch

 

Finanzierung von Präventionsprojekten

Februar 2024: Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es für Projekte im Bereich Prävention? Wann und unter welchen Bedingungen eignen sie sich? An der 25. Nationalen Gesundheitsförderungs-Konferenz haben Miriam Frey und Thomas Möhr eine erste Übersicht zu den Finanzierungsmechanismen vorgestellt, die BSS als Ressourcen- und Wissenspartner von Gesundheitsförderung Schweiz aktuell vertieft analysiert.

Die EU verschärft Lieferkettensorgfaltspflichten. Wir untersuchen die Auswirkungen auf die Schweiz.

Januar 2024: Die EU verschärft die bestehenden Lieferkettensorgfaltspflichten für grosse Unternehmen bezüglich Umwelt und Menschenrechten. In einer Studie zuhanden des SECO Economic Cooperation and Development und Bundesamt für Justiz BJ zeigen wir, dass Schweizer Unternehmen mit erheblichen Auswirkungen rechnen müssen – und zwar unabhängig davon, ob die Schweiz die EU-Regeln übernimmt oder nicht.

Die wichtigsten Ergebnisse:

1. Unseren Schätzungen nach fallen rund 160 bis 260 Schweizer Unternehmen unter die Drittstaatenregelung der CSDDD.

2. Sorgfaltspflichten werden in den Lieferketten vertraglich durchgereicht. Deshalb erwarten wir, dass 10-50 Tausend Schweizer Unternehmen mittelbar betroffen sein werden – unabhängig davon, ob die CSDDD in Schweizer Recht nachvollzogen wird oder nicht.

3. Für die betroffenen Unternehmen werden teils enorme Kosten und Haftungsrisiken entstehen.

4. Viele Unternehmen – insbesondere KMU – sind noch nicht hinreichend sensibilisiert. Gelingt es ihnen nicht, sich rechtzeitig und ausreichend vorzubereiten, laufen sie Gefahr, Aufträge und Kundinnen und Kunden zu verlieren und aus den Lieferketten zu fallen.

5. Positive Auswirkungen auf Nachhaltigkeit und Schutz der Menschenrechte sind plausibel aber mit grossen Unsicherheiten behaftet.

6. Ob positive Auswirkungen entstehen hängt im Wesentlichen vom Verhalten der Unternehmen selbst ab. Zentral wird sein, inwieweit die Unternehmen die Ziele der CSDDD tatsächlich verinnerlichen. Denn nur dann, werden sie tatsächlich wirksame Massnahmen ergreifen, um festgestellte Menschenrechts- und Umweltprobleme anzugehen. Andernfalls verkommt die CSDDD im Formalismus und Box-Ticking.

Link: Bericht

 

Kostenentwicklung bei stationären Spitalleistungen

Januar 2024: Im Frühjahr 2023 stiegen die abgerechneten Kosten für stationäre Leistungen zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherungen (OKP) deutlich an. Eine Studie von BSS im Auftrag des BAG ging den Ursachen auf den Grund.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der starke Anstieg der abgerechneten Kosten im 1. Halbjahr 2023 im Vergleich zur Vorjahresperiode mehrheitlich auf «buchhalterische» Effekte zurückzuführen ist. Zum einen kam es zu einem Nachholeffekt bei der Leistungsabrechnung infolge des Tarifsystemwechsels in der Rehabilitation. Zum anderen gibt es Hinweise, dass sich die Abrechnungsgeschwindigkeit auch in der Akutsomatik verändert hat. Gleichzeitig waren bei der Entwicklung der Fallzahlen, Fallschwere und Basisfallpreise keine auffälligen Entwicklungen festzustellen.

Link: Bericht

 

Teilrevision des Behindertengleichstellungsgesetzes

Dezember 2023: Mit einer Teilrevision des Behindertengleichstellungsgesetzes sollen Betroffene besser vor Diskriminierung im Erwerbsleben geschützt und die Inanspruchnahme von Dienstleistungen soll vereinfacht werden. BSS durfte eine Regulierungsfolgenabschätzung (RFA) dazu durchführen.

Der Bundesrat verfolgt mit der Teilrevision des Behindertengleichstellungsgesetztes drei Ziele: Menschen mit Behinderungen sollen in Bezug auf die Erwerbstätigkeit besser vor Diskriminierung geschützt werden, der Zugang zu Dienstleistungen, welche von Privaten angeboten werden, soll verbessert werden und schliesslich sollen die drei schweizerischen Gebärdensprachen anerkannt werden. Für Unternehmen bedeutet dies etwa, angemessene Vorkehrungen im Rahmen der Verhältnismässigkeit umzusetzen. Die Massnahmen und Auswirkungen der ersten beiden Ziele - besserer Schutz vor Diskriminierung bei der Erwerbstätigkeit und verbesserter Zugang zu Dienstleistungen - haben wir in der RFA untersucht.

Links: Medienmitteilung, Bericht

 

Revision des Heilmittelgesetzes

November 2023: Mit der Revision des Heilmittelgesetzes (HMG) soll die Gesundheitsversorgung in der Schweiz weiter verbessert werden. Im Auftrag des BAG hat BSS zu drei Revisionsinhalten eine Regulierungsfolgeabschätzung (RFA) verfasst.

Erstens sollen Patientinnen und Patienten neu ein Anrecht auf einen Medikationsplan haben. Dadurch soll die Patientensicherheit erhöht werden – insbesondere bei Patientinnen und Patienten, welche mehrere Arzneimittel gleichzeitig einnehmen müssen. Zweitens wurde im Bereich Pädiatrie eine neue Pflicht eingeführt: Um Fehlmedikation zu vermeiden, müssen elektronische Systeme zur Berechnung von Arzneimitteldosierungen angewendet werden. Ein drittes Revisionsziel beinhaltet, Rechtssicherheit im Bereich von spezialisierten Arzneimitteln zu schaffen, welche auf Grundlage von biologischen Materialien hergestellt werden. Diese Arzneimittel werden in der EU als «Arzneimittel für neuartige Therapien» (Advanced Therapy Medicinal Products, ATMP) bezeichnet und reguliert. Zu diesen drei Revisionsbereichen hat BSS in Zusammenarbeit mit Dr. iur. Dario Picecchi eine RFA erarbeitet.

Link zu den Studien: RFA Medikationsplan, RFA Pädiatrie, RFA ATMP

Die Messung der Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern unter der Lupe

November 2023: BSS hat die die Methodik des Standardtools des Bundes («Logib») zur Analyse der Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern in Unternehmen untersucht. Die zwei im Auftrag des Eidgenössischen Büros für Gleichstellung (EBG) entstandenen Studien bieten wertvolle Erkenntnisse für die Beurteilung und Weiterentwicklung von Logib Modul 1.

Die erste Studie nutzte Monte-Carlo-Simulationen, um die Leistungsfähigkeit von Logib Modul 1 bei der Erkennung von unerklärlichen Lohnunterschieden zu bewerten und identifizierte Faktoren, die die Testergebnisse beeinflussen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Mächtigkeit des Tests im Wesentlichen von drei Faktoren abhängt, darunter die Unternehmensgrösse, das Geschlechterverhältnis und die Grösse des Geschlechter-Koeffizienten.

Die zweite Studie untersuchte den Einfluss von Kontrollvariablen auf den geschätzten Geschlechtereffekt in Logib Modul 1. Kontext ist der so genannte «Omitted Variable Bias» (OVB), der die Schätzung des Geschlechterunterschieds im Lohn verzerren kann, wenn wichtige Variablen nicht berücksichtigt werden. Die Ergebnisse verdeutlichten die Bedeutung verschiedener Kontrollvariablen und möglicher Modifikationen des Modells.

Links zu den Studien:
Monte-Carlo-Simulation der Lohngleichheitsanalyse in Logib Modul 1
Der Einfluss der Kontrollvariablen in Logib Modul 1

Klassifikation von AMM

November 2023: BSS hat das SECO dabei unterstützt, eine neue Klassifikation für AMM auszuarbeiten. Zudem wurden die AMM aller Kantone in der neuen Klassifikation inventarisiert.

BSS hat zusammen mit dem SECO und mehreren Kantonen eine neue Klassifikation für arbeitsmarktliche Massnahmen (AMM) erarbeitet. Die zurzeit genutzte Klassifikation ist historisch gewachsen und hat sich in mehreren Punkten als revisionsbedürftig herausgestellt. So ist u.a. die Vergleichbarkeit zwischen den Kantonen nicht gegeben. Darüber hinaus sind auch gewisse Begrifflichkeiten veraltet. In Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern von Bund und Kantonen erarbeiteten wir einen neuen Klassifikationsvorschlag. Auf Basis dieses Vorschlags inventarisierten alle Kantone ihre AMM. Zusätzlich konnten im Austausch mit den Kantonen Optimierungen am ersten Vorschlag vorgenommen werden. Gesamthaft wurde die neue Klassifikation von Fachpersonen der Kantone und des SECO als intuitiver und näher an der Praxis beurteilt.

Link: Studie (deutsch), Studie (französisch)

BSS-Geschäftsführer Wolfram Kägi ist StrategieDialog21 Ambassador

Oktober 2023: Die Stiftung «StrategieDialog21», (Stiftung für die innovative Schweiz von morgen) hat Wolfram Kägi zum Thema Fachkräftemangel interviewt.

Transfers an die Landwirtschaft differenziert nach Ernährungsstilen

Juli 2023: Publikation eines wissenschaftlichen Aufsatzes in Sustainability.

Am 2. Juli 2023 hat Sustainability den Aufsatz «Linking Subsidies for Agriculture and Food to Dietary Styles: Estimates for Switzerland» von Felix Schläpfer (Kalaidos Fachhochschule) und Michael Lobsiger (BSS) veröffentlicht. In dieser Arbeit untersuchen wir die Transfers an die Landwirtschaft, die mit verschiedenen Ernährungsstilen verbunden sind. Anhand von Daten aus der Schweiz betrachten wir sowohl direkte Transfers durch staatliche Subventionen als auch indirekte Transfers durch die Duldung von Umweltauswirkungen und -kosten. Die Bruttotransfers vom Staat an die Landwirtschaft liegen je nach Ernährungsstil zwischen etwa CHF 500 und CHF 2'000 pro Steuerzahler/Verbraucher und Jahr. Die Nettotransfers pro Steuerzahler/Verbraucher (Bruttotransfers abzüglich der individuellen Steuerbeiträge und der individuell erlittenen durchschnittlichen externen Kosten) reichen von etwa CHF -1'000 bis etwa CHF 1'000, je nach Ernährungsstil und Einkommen. Dabei zeigt sich, dass die derzeitige Politik ökologisch problematische Ernährungsstile gegenüber umweltfreundlicheren Ernährungsstilen bevorzugt.

Link: Sustainability

OECD-Mindeststeuer in den Medien / BSS-Studie viel zitiert

Mai 2023: Im Juni wird über die OECD-Mindeststeuer abgestimmt. Folglich geniesst das Thema zunehmende Beachtung in den Medien. Praktisch alle Medienberichte stützen sich im Hinblick auf die Wirkung der OECD-Mindeststeuer auf die Steuereinnahmen auf eine Studie, die BSS letzten Sommer durchgeführt hat.

Unsere Studie kommt zum Schluss, dass eine Einführung der OECD-Mindeststeuer zu kurzfristigen Mehreinnahmen von rund 1.6 Milliarden CHF führen würde. Diese Zahl deckt sich mit dem Bericht der EFD, in dem die kurzfristigen Mehreinnahmen auf 1 bis 2.5 Milliarden CHF berechnet werden. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass derzeit sämtliche Schätzungen zur Höhe der Mehreinnahmen mit einer Unsicherheit verbunden sind – aufgrund der bescheidenen Datenlage. Dennoch bieten die Berechnungen interessante Einblicke: Sie zeigen, dass sich die Mehreinnahmen auf einige wenige Kantone konzentrieren. Die Verteilung der Mehreinnahmen kann jedoch politisch beeinflusst werden – zum Beispiel durch die Einführung einer kantonalen Pro-Kopf-Obergrenze oder durch eine Erhöhung des Bundesanteils. Die Studie diskutiert verschiedene Verteilungsvarianten, und stellt dabei auch die Sicht der besonders betroffenen Kantone vor. Verschiedene Medien haben über die Studie berichtet.

Links: Studie, Medienbeiträge: Tagesschau vom 11.05.2023, Nau.ch, WOZ Die Wochenzeitung, Watson.ch, direkt (Website der SP Schweiz), Arena des SRF vom 02.06.2023

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Schweizer Arbeitsmarkt

April 2023: Die Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben zahlreiche Grössen des Arbeitsmarkts beeinflusst. Dies zeigt eine Übersicht-Studie, welche BSS zusammen mit der Universität Basel für das SECO erarbeitet hat.

Die Corona-Pandemie führten zu einem unmittelbaren Einbruch der Anzahl offener Stellen und die Arbeitslosigkeit stieg in den ersten beiden Monaten um mehr als 50%. Danach stabilisierte sich die Lage jedoch schnell, u.a. dank dem historisch einmaligen Anstieg der Kurzarbeitsentschädigung. Weiter zeigt die Studie: Jüngere und schlecht Ausgebildete wurden häufiger arbeitslos. Regional war die Deutschschweiz stärker betroffen als die Westschweiz und das Tessin. Bezüglich Geschlecht und Familiensituation gab es jedoch keine nennenswerte Unterschiede bzgl. Erwerbslosigkeit und Arbeitszeit

Links: Studie, Artikel in Die Volkswirtschaft

Relaunch des Schweizer Atlas der Gesundheitsversorgung

April 2023: Der Atlas des Obsan zeigt die Häufigkeit von medizinischen Behandlungen und Diagnosen zwischen Kantonen, Regionen, Altersgruppen sowie im Zeitverlauf.

BSS durfte zusammen mit Kollegen von Interface und der Universität Bern (ISPM) einen Beitrag zu diesem tollen Projekt von Obsan und BAG leisten: Wir haben die zahlreichen neuen Indikatoren zusammengetragen und anhand der Klassifikations- und Tarifsysteme operationalisiert. Der Atlas zeigt, dass die Häufigkeit bestimmter Behandlungen teilweise beträchtlich zwischen den Kantonen bzw. Regionen der Schweiz variiert. Dies wirft Fragen betreffend medizinischer Über-, Unter- und Fehlversorgung auf. Ein Beispiel ist die Anzahl CT-Untersuchungen am Knie und Unterschenkel (siehe Grafik). Der Atlas liefert den Akteuren im Gesundheitswesen eine wertvolle Grundlage für eine evidenzbasierte Diskussion zur Gesundheitsversorgung in der Schweiz.

Links: Webseite Versorgungsatlas, Methodenbericht BSS, Medienmitteilung BAG, Berichterstattung: Tages-Anzeiger, RTS Info, Konsumentenschutz, Canal9.ch, 20min.ch

 Häufigkeit von CT-Untersuchungen am Knie/Unterschenkel

CT Untersuchungen am Knie

Neue Einblicke zum Fachkräftemangel: Welche Stellenprofile sind besonders betroffen?

Februar 2023: Zusammen mit der KOF analysiert BSS die Vakanzdauer von über 3 Millionen Stelleninseraten. Es ergeben sich interessante Erkenntnisse zum Fachkräftemangel.

Im Auftrag des Schweizerischen Arbeitgeberverbands (SAV) haben KOF und BSS eine neue Methodik angewendet, um den Fachkräftemangel zu quantifizieren: Analysiert wurde die Vakanzdauer von Stelleninseraten. Bleibt ein Stelleninserat lange aufgeschaltet, deutet das darauf hin, dass eine offene Stelle lange unbesetzt bleibt – ein Indiz für einen Fachkräftemangel. Diese Methodik ermöglicht interessante Differenzierungen nach Beruf, Branchen und weiteren Merkmalen. So zeigt sich z.B. der grösste Fachkräftemangel nicht bei Berufen mit Universitätsabschluss, sondern in technischen Berufen, die ein EFZ verlangen. Zudem gibt es ein beachtliches Ost-West-Gefälle: Dieselbe Stelle ist im Kanton St. Gallen rund 12.5 Tage länger ausgeschrieben als im Kanton Genf.

Link: Studie, Artikel in Die Volkswirtschaft, Stellungnahme Arbeitgeberverband, Artikel der Aargauer Zeitung

Wissenschaftlicher Artikel zum neuen Schweizer Versorgungsatlas

Januar 2023: Der Schweizer Versorgungsatlas liefert Einblicke zu den regionalen Unterschieden in der Gesundheitsversorgung.

Der Schweizer Versorgungsatlas (versorgungsatlas.ch) wird unter der Leitung des Obsan zurzeit umfassend erneuert und aktualisiert. BSS leistet gemeinsam mit seinen Partnern von der Uni Bern und Interface einen Beitrag zu diesem Vorhaben: Wir haben zahlreiche neue Indikatoren zusammengetragen und anhand von Klassifikations- und Tarifsystemen operationalisiert. Zum Projekt des neuen Versorgungsatlas wurde jüngst ein wissenschaftlicher Artikel in der Zeitschrift «Research in Health Services & Regions» publiziert, den Boris Kaiser gemeinsam mit Ko-Autoren verfasst hat.

Link: Artikel

Indirekte Kosten unterschiedlicher Ernährungsstile in der Schweiz

Dezember 2022: BSS hat zusammen mit der Kalaidos Fachhochschule im Auftrag von Vision Landwirtschaft untersucht, wie verschiedene Ernährungsstile durch staatliche Massnahmen indirekt unterstützt werden.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Nahrungsmittel der untersuchten Ernährungsstile («vegan» bis «protein»- und «fleischbetont») durch staatlichen Beiträge an die Produktionskosten der Nahrungsmittel und die Übernahme von externen Kosten durch die Allgemeinheit sehr ungleich unterstützt werden. Während der durchschnittliche Konsum in der Schweiz im Jahr 2020 mit 1116 Franken unterstützt wurde, lag die Unterstützung der Nahrungsmittel der Ernährungsstile «proteinbetont» und «fleischbetont» bei rund 1500 Franken, diejenige für die Nahrungsmittel des Ernährungsstils «vegan» bei lediglich 559 Franken. Durch die Beiträge des Bundes an die Produktionskosten der Nahrungsmittel und durch die Übernahme von externen Kosten durch die Allgemeinheit kommt es zu einer Umverteilung zwischen den verschiedenen Ernährungsstilen. Im Vergleich mit einer Kostenanlastung nach dem Verursacherprinzip verursachen die heutigen Politikmassnahmen (implizite) Transfers von Ernährungsstilen, die ganz oder mehrheitlich auf pflanzlichen Nahrungsmitteln basieren, hin zu Ernährungsstilen mit einem hohen Anteil an tierischen Nahrungsmitteln.

Vision Landwirtschaft hat die Studie mit einer Medienmitteilung veröffentlicht.

Links:
Studie, Medienmittelung Vision Landwirtschaft, NZZ-Artikel, SRF-News

Regionale Versorgungsgrade in der ambulanten ärztlichen Versorgung

November 2022: BSS und Obsan haben regionale Versorgungsgrade berechnet; diese dienen als Grundlage für die Festlegung von Höchstzahlen für die Anzahl Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich.

Im Zusammenhang mit der Verordnung über die Festlegung der Höchstzahlen für Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich stellen die regionalen Versorgungsgrade ein zentrales Element dar: Sie zeigen auf, inwiefern das Ist-Leistungsvolumen in einer Region dem Soll-Leistungsvolumen entspricht. Der Bericht im Auftrag des BAG beschreibt die Methodik zur Herleitung regionaler Versorgungsgrade und präsentiert die berechneten Versorgungsgrade für mehr als 30 medizinische Fachgebiete.

Links: Deutscher Bericht, Französischer Bericht, Excel-Beilage, Medienmitteilung BAG.

Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in der Schweiz – aktuelle Ergebnisse

November 2022: BSS hat im Auftrag des Bundesamtes für Statistik (BFS) analysiert, wie sich die Löhne zwischen den Geschlechtern unterscheiden.

In der Schweiz verdienten Frauen im Jahr 2020 im Durchschnitt 18.0% weniger als Männer. Rund die Hälfte dieses Lohnunterschieds (52%) lässt sich auf strukturelle Faktoren zurückführen; zu nennen sind hier beispielsweise die Branchen- und Berufswahl, das Ausbildungsniveau oder die berufliche Stellung. Die andere Hälfte (48%) lässt sich durch diese Faktoren nicht erklären. Die Ergebnisse basieren auf einer Datenauswertung anhand der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung 2020.

Das BFS hat die Ergebnisse der Datenanalyse in einer Medienmitteilung veröffentlicht. BSS erarbeitet derzeit einen Bericht, der die Ergebnisse systematisch aufführt und im Kontext der jüngsten Fachliteratur einordnet. Das BFS wird den Bericht voraussichtlich im Frühjahr 2023 publizieren.

Links: Medienmitteilung, NZZ-Artikel

Unterstützung beim beruflichen Wiedereinstieg

November 2022: Studie zur Rolle der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung beim beruflichen Wiedereinstieg nach familienbedingten Erwerbsunterbrüchen veröffentlicht.

Viele Personen im Erwerbsalter, dabei weiterhin überwiegend Frauen, stehen vor der Herausforderung der Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familienleben. Ab dem 30. Lebensjahr bricht die Erwerbsquote der Frauen ein und gleicht sich auch in höheren Altersklassen derjenigen der Männer nicht wieder an. Doch in welchen Situationen kommt es zu einem Entscheid für oder gegen den Verbleib im Arbeitsmarkt sowie einen allfälligen späteren Wiedereinstieg? Welche Faktoren beeinflussen die Entscheidungen der Frauen und welche Rolle kann dabei die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung einnehmen?

Diesen Fragen geht eine BSS Studie nach, die im Auftrag des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) und in Kooperation mit der Universität St.Gallen erstellt wurde.

Links: Studie, Medienmitteilung

Erwerbstätigkeit im Rentenalter – Bericht der Tagesschau

September 2022: Wie kann die Erwerbstätigkeit von Rentnerinnen und Rentner über das ordentliche Rentenalter hinaus gefördert werden? Die Tagesschau berichtet über eine BSS-Studie, die wir für das SECO erstellt haben.

Die Erwerbstätigenquote der 65-69-Jährigen beträgt in der Schweiz 22% – sie liegt damit 5 Prozentpunkte unter dem OECD-Durchschnitt. Gleichzeitig herrscht ein Fachkräftemangel, der durch die längere Erwerbstätigkeit von Rentnerinnen und Rentnern gelindert werden könnte. Im Auftrag des SECO hat BSS untersucht, durch welche Anreize die Erwerbstätigkeit im Rentenalter erhöht werden könnte. Die Studie wurde bereits 2020 publiziert, wegen der hohen Aktualität des Themas aber nochmals aufgegriffen: Am 18. September 2022 hat die Schweizer Tagesschau über die Studie berichtet und die Projektleiterin Mirjam Suri interviewt.

Links: SRF-Tagesschau, Studie

 

Erholung am Arbeitsmarkt kommt zum Stillstand

September 2022: Unsere aktuellen Prognosen im Auftrag des SECO zeigen, dass die Erholung am Arbeitsmarkt ein Ende erreicht hat. Es dürfte zu einer Seitwärtsbewegung kommen, doch die konjunkturellen Risiken sind beträchtlich.

An der jährlichen Prognosetagung in Bern haben wir den Vertreterinnen und Vertretern des SECO und der kantonalen Arbeitsmarktbehörden unsere Einschätzungen zu Arbeitsmarktlage in den Kantonen präsentiert. Vorlaufende Indikatoren zur Beschäftigungsentwicklung erscheinen nach wie vor robust. Gewisse Konjunkturindikatoren haben jedoch etwas nach unten gedreht. Unsere Prognosen zeigen, dass die Erholung am Arbeitsmarkt zum Stillstand kommt und die Zahl der Stellensuchenden (saisonbereinigt) in den nächsten Monaten relativ stabil bleiben dürfte. Gleichzeitig sind die konjunkturelle Risiken mit einer drohenden Strommangellage im Winter, hohen Inflationsraten und geopolitischen Risiken im Ausland beträchtlich. Unsere Prognosen fliessen zusammen mit anderen Informationsquellen in die Ressourcenplanung der kantonalen Arbeitsmarktbehörden ein.

Präsentation: Folien auf Deutsch, Folien auf Französich

Studie zur OECD-Mindeststeuer

August 2022: Die SP Schweiz hat BSS mit einer Studie zur OECD-Mindeststeuer beauftragt. Der Fokus der Studie lag auf der Schätzung der Mehreinnahmen sowie auf der Verteilung der Mehreinnahmen zwischen den Kantonen.

Die Studie kommt zum Schluss, dass eine Einführung der OECD-Mindeststeuer zu kurzfristigen Mehreinnahmen von rund 1.6 Milliarden CHF führen würde. Diese Zahl deckt sich mit dem Bericht der EFD, in dem die kurzfristigen Mehreinnahmen auf 1 bis 2.5 Milliarden CHF berechnet werden. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass derzeit sämtliche Schätzungen zur Höhe der Mehreinnahmen mit einer Unsicherheit verbunden sind – aufgrund der bescheidenen Datenlage. Dennoch bieten die Berechnungen interessante Einblicke: Sie zeigen, dass sich die Mehreinnahmen auf einige wenige Kantone konzentrieren. Die Verteilung der Mehreinnahmen kann jedoch politisch beeinflusst werden – zum Beispiel durch die Einführung einer kantonalen Pro-Kopf-Obergrenze oder durch eine Erhöhung des Bundesanteils. Die Studie diskutiert verschiedene Verteilungsvarianten, und stellt dabei auch die Sicht der besonders betroffenen Kantone vor. Verschiedene Medien haben über die Studie berichtet.

Links: StudieMedienmitteilung der SP

Medienbeiträge: NZZHandelszeitungWatsonnau.ch.

 

 

 

Neue Datenbasis für das Monitoring der Strahlenexposition

Juli 2022: Wie häufig werden medizinische Untersuchungen mit ionisierender Strahlung, wie etwa Röntgen oder Computertomografien, durchgeführt? Im Rahmen eines Expertenmandats zuhanden des BAG sind Boris Kaiser und Florentin Krämer dieser Frage nachgegangen.

Das BAG führt bereits seit 1998 im Abstand von jeweils fünf Jahren ein Monitoring der Strahlenexposition der Schweizer Bevölkerung durch. Die Untersuchungshäufigkeit wurde bislang nicht einheitlich erfasst und in vielen Fällen basierend auf den Daten des Kantons VD auf die gesamte Schweiz hochgerechnet. Im Bericht zeigen wir auf, wie bestehende Datenquellen genutzt werden können, um diesen Prozess weitgehend zu automatisieren. Ein weiterer Vorteil besteht in den zusätzlichen Differenzierungsebenen (Alterskategorie, Geschlecht, Grossregion), die detailliertere Analysen ermöglichen.

Die Beschreibung der neuen Methodik und erste Ergebnisse finden Sie in der jetzt veröffentlichten Studie.

ZUSAMMEN SCHWEISSEN / BSS-Jahresbroschüre

Juni 2022: Die Pandemie ist vorbei. Jedenfalls für jetzt. Die Corona-Massnahmen sind aufgehoben. Feiern wir das Zusammensein, zusammen Zeit zu verbringen, das Zusammenschweissen.

Wir BSSler haben tatsächlich gemeinsam geschweisst. Scrollen Sie durch unsere Jahresbroschüre und betrachten Sie die entstandenen Skulpturen. Und sinnen Sie dabei zusammen mit uns darüber nach, wie die Skulpturen Prinzipien der Arbeit von BSS darstellen könnten. Zudem erzählen wir Ihnen auch dieses Jahr einige Projektgeschichten. Der rote Faden: Die Geschichten zeigen auf, wie die Themen, die in den Skulpturen erkennbar sein mögen, Eingang in unsere Arbeit finden.

Aber wir sind auch überzeugt, dass es jetzt, nach zwei Jahren Corona, wieder ein zwischenmenschliches Zusammenschweissen braucht, zwischen Freunden, Verwandten, Bekannten, Nachbarn. In den Teams, in den Kooperationen, in der Zusammenarbeit mit unseren vielen geschätzten Kundinnen und Kunden. Wir sind jetzt Feuer und Flamme für das Zusammenschweissen!

Link zur Broschüre:
https://www.bss-basel.ch/files/Jahresberichte/ZUSAMMEN_SCHWEISSEN_web.pdf

 

Braucht die Schweiz eine Investitionskontrolle?

Mai 2022: Niclas Meyer (BSS), Christopher Huddleston (BSS) und Markus Braun (ZHAW) haben zuhanden des SECO eine Regulierungsfolgenabschätzung zu den Kosten und Nutzen einer Investitionskontrolle durchgeführt.

Hintergrund: Die Schweiz diskutiert seit der Übernahme der Syngenta durch ChemChina über ausländische Direktinvestitionen. Der Ukrainekonflikt lenkt aktuell die Aufmerksamkeit auf Russlands massive Investitionen in die europäische Energieinfrastruktur. Zwei Drittel aller OECD-Staaten verfügen mittlerweile über eine Investitionskontrolle. Im Mai 2022 hat der Bundesrat seinen Gesetzesvorschlag für eine Schweizer Investitionskontrolle vorgelegt. Aber braucht die Schweiz überhaupt eine Investitionskontrolle? Was sind die Kosten und Nutzen?

Antworten finden sie unter folgenden Links:
Studie, Artikel in Die Volkswirtschaft, NZZ-Artikel, der sich auf die Studie bezieht.

 

Grüne Wirtschaft braucht Ingenieure: Artikel in der Volkswirtschaft

April 2022: Michael Lobsiger (BSS) und Christian Rutzer (WWZ Universität Basel) haben die wichtigsten Erkenntnisse aus ihrem wissenschaftlichen Aufsatz «The green potential of occupations in Switzerland» im Swiss Journal of Economics and Statistics für ein breiteres Publikum in der Zeitschrift Die Volkswirtschaft zusammengefasst.

Wir haben analysiert, wie gross das grüne Potenzial von Berufen ist. Darunter verstehen wir das Potenzial eines Berufs, Aufgaben auszuführen, die in einer nachhaltigen Wirtschaft besonders gefragt sind. Dabei ist es unerheblich, ob der Beruf bereits solche grünen Aufgaben bündelt oder nicht. Unsere Auswertungen zeigen, dass vor allem sogenannten Mint-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ein grosses grünes Potenzial aufweisen. Gerade für diese Berufe bestehen aber bereits heute Anzeichen für einen Fachkräftemangel. Vor diesem Hintergrund scheinen Initiativen und Massnamen von Bund und Branchenverbänden zur Linderung des Fachkräftemangels umso wichtiger. Als besonders zielführend erscheint dabei die Aus- und Weiterbildung zu sein.

Links:
Die Volkswirtschaft
Swiss Journal of Economics and Statistics (SJES)

Methoden der Stellensuche und ihr Erfolg

Februar 2022: Wie werden Stellen heute gesucht? Und gefunden? Diesen Fragen sind wir im Rahmen einer Studie im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft nachgegangen. Dafür wurden Personen befragt, welche 2019 und 2021 bei einem RAV gemeldet und auf Stellensuche waren.

Mittels Befragungen und Daten der Arbeitslosenversicherung konnten wir Erkenntnisse über die Stellensuche sowie den Sucherfolg gewinnen. Es zeigt sich, dass die Stellensuchenden im Durchschnitt in einer typischen Woche etwa 19 Stunden in die Suche von passenden Stellen und das Verfassen von Bewerbungsbemühungen investieren. Die passenden Stellen werden sowohl online als auch analog identifiziert, so nutzen RAV-Stellensuchende häufig zwischen sieben und elf Suchkanäle parallel. Am häufigsten werden allgemeine Jobbörsen (wie z.B. jobagent.ch) und auch allgemeine Suchmaschinen (wie Google) eingesetzt. Der Hinweis für die Stelle, welche schlussendlich angetreten werden konnte, kam am häufigsten über das persönliche Netzwerk, gefolgt von Stellen, die über allgemeine Jobbörsen identifiziert wurden. Nicht bei allen Gruppen von Stellensuchenden entsprechen die gewählten Suchkanäle auch den erfolgversprechendsten Kanälen. Demzufolge könnte die Zeit für die Stellensuche zumindest bei gewissen Gruppen wirksamer eingesetzt werden.

Links: Studie, Artikel in Die Volkswirtschaft

Evaluation des Pilotversuchs Mitarbeiter-Sharing

Dezember 2021: Die Grundidee, Mitarbeitenden aus saisonalen Betrieben eine Ganzjahresperspektive zu bieten, ist erstrebenswert und würde zu einer Entlastung der Arbeitslosenversicherung führen. Ein Pilotversuch in den Kantonen Tessin und Graubünden ist trotzdem gescheitert. BSS hat in der Evaluation aufgezeigt, was die Gründe dafür sind und welche ausgewählten Elemente dennoch weitergeführt werden sollten.

Die Grundidee besteht darin, dass Saisonmitarbeitende in zwei unterschiedlichen Betrieben jeweils eine Sommer- und eine Wintersaison (im Tessin bzw. in Graubünden) arbeiten und dadurch von Erleichterungen beim Bezug von Arbeitslosengeldern in der Zwischensaison profitieren. Aufgrund von deutlich zu tiefen Teilnehmendenzahlen wird der Pilotversuch per Ende 2021 eingestellt. Hauptgründe für das Scheitern waren u.a. die fehlende Bekanntheit, zu lange Zwischensaisons und dadurch geringe Anreize zur Teilnahme, aber auch die technische Umsetzung des Matchings zwischen Saisonmitarbeitenden und Betrieben über jobs2share.ch war nicht optimal ausgestaltet. Die Pandemie erschwerte einen erfolgreichen Projektverlauf zusätzlich. Dennoch zeigten sich auch wertvolle Elemente: Weitergeführt werden voraussichtlich die Career Days, der Erfahrungsaustausch und der direkte Austausch von Mitarbeitenden zwischen Bündner und Tessiner Betrieben in Zusammenarbeit mit dem Verband Hotellerie Suisse.

Links: Studie, Medienmitteilung

Medienbeiträge:
SRF News, Südostschweiz, htr.ch, nau.ch, Luzerner Zeitung, blue News

Wer verdient die AHV-Rente? Ein kontroverser Vorschlag für eine nachhaltige AHV

Dezember 2021: Die Prognosen zur Finanzsituation der AHV sind düster. Um in den kommenden 10-20 Jahren ein negatives Umlageergebnis der AHV zu vermeiden, braucht es umfangreiche Reformen. Ein BSS-Diskussionsbeitrag kommt auf einen jahrzehntealten Vorschlag zur Ausgestaltung einer via Umlageverfahren finanzierten Altersrente zurück: Die kinderzahlabhängige Rente.

Seit vielen Jahren bietet BSS ein Hochschulpraktikum an. Jüngst haben wir das Praktikum noch etwas bereichert, in dem unsere Praktikantinnen und Praktikanten ergänzend zur Mitarbeit in den laufenden BSS-Mandaten eine eigenständige «Praktikumsarbeit» verfassen. Die «Praktikumsarbeit» untersucht eine interessante und idealerweise auch innovative Fragestellung. Die vorliegende Arbeit diskutiert eine besonders interessante und gleichzeitig auch besonders kontroverse Frage: Sollte die Höhe der AHV-Rente von der Zahl der Kinder abhängen, die ein Rentner oder eine Rentnerin grossgezogen hat? Könnte eine solche Umstellung einen Beitrag in Richtung einer nachhaltig finanzierten AHV leisten? Wir freuen uns, wenn wir eine Diskussion zu diesem möglichen Element einer AHV-Reform anstossen können.

Links:
Artikel «Wer verdient die AHV-Rente?» - ein Meinungsbeitrag von Wolfram Kägi
BSS-Arbeitspapier «Kinderzahlabhängige AHV-Rente»

Im Alter fehlt es an psychosozialer Betreuung: Artikel in der Volkswirtschaft

November 2021: BSS-Geschäftsführer Wolfram Kägi publiziert zusammen mit Prof. Dr. Carlo Knöpfel (FHNW) und Miriam Wetter (Paul Schiller Stiftung) einen Artikel, in dem zentrale Ergebnisse der umfangreichen BSS-Studie «Gute Betreuung im Alter – Kosten und Finanzierung» präsentiert werden.

Die Studie selbst wurde im September 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt und hat bereits dann ein reges Medieninteresse gefunden. Jetzt durften wir selbst nochmals die zentralen Ergebnisse in der Zeitschrift «Die Volkswirtschaft» darlegen. Wir freuen uns, mit der Studie eine Debatte um die psychosoziale Betreuung älterer Menschen mit zu initiieren. Die zentralen Fragen sind dabei, wie viel eine gute Betreuung kosten würde und wie diese Betreuung allenfalls finanziert werden könnte. Die Studie beurteilt hierfür verschiedene Finanzierungsvarianten und stellt schlussendlich ein etwas detaillierter ausgearbeitetes Modell zur Disposition. Wir freuen uns auf die weitere Diskussion dieses wichtigen Themas.

Links: Artikel in die Volkswirtschaft, Schlussbericht BSS

 

Das grüne Potenzial von Berufen in der Schweiz

Oktober 2021: Publikation eines wissenschaftlichen Aufsatzes im Swiss Journal of Economics and Statistics.

Am 30. Oktober 2021 hat das Swiss Journal of Economics and Statistics den Aufsatz «The green potential of occupations in Switzerland» von Michael Lobsiger (BSS) und Christian Rutzer (WWZ Universität Basel) veröffentlicht. In dieser Arbeit schätzen wir für die Berufsgruppen der ISCO-08 Berufsnomenklatur (3-Steller) das «grüne» Potenzial ab. Darunter verstehen wir das Potenzial eines Berufs, Aufgaben auszuführen, die in einer nachhaltigen Wirtschaft besonders gefragt sind. Dabei ist es unerheblich, ob der Beruf bereits solche grünen Aufgaben bündelt oder nicht. Für die Schätzung verwenden wir eine datengestützte Methodik, um die Bedeutung verschiedener Skills für die Ausführung grüner Aufgaben zu quantifizieren.

Link: Artikel Swiss Journal of Economics and Statistics

Aktuelle Prognosen für den Schweizer Arbeitsmarkt

September 2021: Die Prognosen von BSS deuten darauf hin, dass sich die Erholung am Arbeitsmarkt während der nächsten zwölf Monate fortsetzen dürfte.

Im Auftrag des SECO erstellt BSS halbjährlich Prognosen zur Entwicklung der Anzahl Stellensuchenden und Taggeldbezügern in den Kantonen. Wir haben die aktuellsten Ergebnisse am 9. September an einer Tagung in Bern den Vertreterinnen und Vertretern der kantonalen Arbeitsmarktbehörden präsentiert. Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Erholung am Arbeitsmarkt weiter fortsetzen dürfte. So dürfte sich die Stellensuchendenquote in der Schweiz von zurzeit 4.6% gemäss der Punktprognose auf rund 4.1% in einem Jahr reduzieren (siehe Grafik). Die Unsicherheit ist aber – auch aufgrund der Situation mit dem Coronavirus – nach wie vor beträchtlich.

Link: Methodenbericht

  Stellensuchendenquote

Entlastung der Lehrbetriebe durch Regulierungsabbau

September 2021: Die Tripartite Berufsbildungskonferenz (TBBK) hat die Studie «Entlastung der Lehrbetriebe durch Regulierungsabbau» veröffentlicht, die BSS zusammen mit dem Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) für das SBFI erstellt hat.

Ziel der Studie war, die Gründe für die wahrgenommene hohe administrative Belastung von Lehrbetrieben zu klären und Lösungsansätze zur Entlastung der Betriebe zu formulieren. Identifiziert wurden verschiedene Themenfelder, wie die Vorgaben zur Lehrlingsausbildung, die Prozesse zu deren Umsetzung, die Koordination in der Lehrlingsausbildung sowie die Qualifikation der Lehrbetriebe. Basierend auf der Analyse wurden konkrete Empfehlungen formuliert, die nun im Rahmen von «Berufsbildung 2030» weiter behandelt werden.

Links: Schlussbericht, SBFI-Dokument «Weiteres Vorgehen»

Berufsaustritte von Gesundheitspersonal in der Schweiz

September 2021: Beitrag von BSS zum Obsan Bericht 03/2021: Gesundheitspersonal in der Schweiz – Nationaler Versorgungsbericht 2021.

Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) hat zusammen mit der kantonalen Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und –direktoren (GDK) und der OdASanté am 6. September 2021 den nationalen Versorgungsbericht 2021 zum Gesundheitspersonal in der Schweiz publiziert. Ergebnisse aus unserer Analyse zu Berufsaustritten in verschiedenen Gesundheitsberufen sind in den nationalen Versorgungsbericht 2021 eingeflossen.

Links: Gesundheitspersonal in der Schweiz – Nationaler Versorgungsbericht 2021, Schlussbericht BSS

 

Gute Betreuung im Alter – Kosten und Finanzierung

September 2021: BSS hat im Auftrag der Paul Schiller Stiftung die Kosten guter Betreuung im Alter quantifiziert und ein mögliches Modell zur Finanzierung dieser Kosten vorgeschlagen. Die entsprechende Studie wurde Anfang September vorgestellt und stösst mit bis dato 66 Medienbeiträgen auf grosses öffentliches Interesse. 

Die Paul Schiller Stiftung setzt sich für gute Betreuung im Alter ein. Was aber ist «gute» Betreuung? Wichtig ist der Stiftung, dass ältere Personen nicht nur medizinische und pflegerische Hilfe erhalten. Vielmehr bedarf es einer Betreuung, die auch psycho-soziale Aspekte mit einbezieht. Das Ziel ist, älteren Menschen möglichst lange einen selbstbestimmten Alltag zu ermöglichen. Der «Wegweiser für gute Betreuung im Alter», den die Paul Schiller Stiftung zusammen mit anderen Stiftungen erarbeitet hat, legt dar, was eine solche Betreuung ausmacht. 

BSS hat nun erarbeitet, was eine «gute Betreuung» in Zahlen bedeuten würde: Wie viele Menschen benötigen eine entsprechende Betreuung? Wie viele Stunden müssten geleistet werden? Welche Kosten würden entstehen? Und dann: Wie könnte ein geeignetes Modell zur Finanzierung dieser Kosten aussehen? 

Links: StudieNZZ-ArtikelTagesanzeiger-Artikel

 

Was können Ökonominnen und Ökonomen beitragen?
Erkenntnisse des WWZ-Anlasses in memoriam Silvio Borner

August 2021: Es war ein recht illustrer Kreis, der sich vergangenen Freitag an der Universität Basel zu einer Debatte traf. Um nur einige Namen zu nennen: Prof. Dr. Beatrice Weder di Mauro, Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Prof. Dr. Bruno Frey, Prof. Dr. René L. Frey, Prof. Dr. Aymo Brunetti, Prof. Dr. Christoph A. Schaltegger, Prof. Dr. Rolf Weder, Dr. Peter A. Fischer und viele mehr. Und ganz viele davon: ehemalige Doktorandinnen und Doktoranden von Silvio Borner. Zum Andenken an ihn hatte das Wirtschaftswissenschaftliche Zentrum WWZ der Uni Basel zu einer wirtschaftspolitischen Tagung eingeladen. Das Thema: «Die Rolle und Verantwortung von Ökonomen und Ökonominnen in Wirtschaft und Politik».

Als Beratungsfirma, die die Volkswirtschaftslehre im Namen trägt, dokumentieren wir sehr gerne die zentralen Erkenntnisse der inspirierenden Diskussion. So können (und sollten!) Ökonominnen und Ökonomen wie folgt zur wirtschaftspolitischen Debatte beitragen:

  1. Der offensichtlichste Beitrag: Selbstredend hat sich die ökonomische Forschung mit mancher volkswirtschaftlichen Fragestellung intensiv beschäftigt. Auf die entsprechenden Themen und Methoden spezialisierte Ökonominnen können folglich kenntnisreich und auf Basis ihrer spezifischen Forschung gewisse Fragen fundiert beantworten. Der nicht immer trivialen Argumentation sollte im Diskurs dabei genügend Raum eingeräumt werden, um auch komplexere Überlegungen darstellen zu können.
  2. Zusätzlich aber – und jenseits der spezifischen Forschung – kann die ökonomische Theorie helfen, viele wirtschaftspolitische Fragen systematisch zu beantworten. Dabei sind es nicht selten die einfachsten Zusammenhänge, die helfen, auch zu schwierigen Fragen einen Beitrag zu leisten.
  3. Und schliesslich sind Ökonomen ganz grundsätzlich geübt, eine Fragestellung sinnvoll zu strukturieren und auf eine analytische Art und Weise zu beantworten. Diese Herangehensweise kann helfen, bei vielen Fragen einen sinnvoll Beitrag leisten zu können, selbst wenn weder umfangreiche volkswirtschaftliche Forschung zum Thema vorhanden ist noch ein passendes volkswirtschaftliches Modell zur Verfügung steht.

Das vorangestellt: Mancher Ökonom fühlt sich, wie die WWZ-Debatte gezeigt hat, nur im ersten Fall, wenn er oder sie also fundierte Forschung betrieben hat, berufen, zur Diskussion etwas beizutragen. Andere hingegen sind der Überzeugung, auch auf Basis des zweiten und dritten Aspekts einen substantiellen Mehrwert bieten zu können – und auch zu sollen.

Ergänzen würde der hier Schreibende, selbst ein Borner-Schüler, noch folgende Punkte:

  1. Das Rechnen: Ökonominnen und Ökonomen haben eine quantitative Ausbildung genossen. Sie können also rechnen und haben ein gewisses Gefühl für Zahlen, eine quantitative Intuition. Das hilft bei vielen ganz praktischen Fragestellungen. Auch Silvio Borner, der innerhalb der Wissenschaft nicht als quantitativer Ökonom zu bezeichnen wäre, hatte übrigens eine ganz ausgezeichnete Intuition zu mathematischen Modellen und Zahlen.
  2. Das Schreiben: Ökonomen sind Sozialwissenschaftler und sollten ihre Gedanken in sinnvolle Sätze verpacken können. Auch die Ergebnisse komplizierter Berechnungen. Bedauernswert ist, dass in der heutigen ökonomischen Ausbildung das Schreiben etwas in den Hintergrund geraten ist. Silvio Borner jedenfalls war beim Schreiben, beim verständlichen Formulieren und pointierten Argumentieren, ein regelrechtes Genie.

So sind es schlussendlich fünf Aspekte, die Ökonominnen und Ökonomen beitragen können:

  • Spezifische Ergebnisse aus der ökonomischen Forschung,
  • Anwendung der ökonomischen Theorie auf viele Fragestellungen,
  • Fragestellungen strukturiert analysieren,
  • Rechnen und quantitative Intuition,
  • Erkenntnisse kommunizieren.

BSSler sind in der Tat nicht alles Borner-Absolventen. Die fünf Punkte aber sind bedenkenswert. Die Ökonominnen und Ökonomen unter uns können und sollten sich bei der Frage, wo sie etwas beitragen können, von diesen fünf Punkten leiten lassen.


Wolfram Kägi, Geschäftsführer BSS


Siehe auch: Silvio Borner | Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (unibas.ch)

Umbau der Schweiz in eine «Grüne Wirtschaft»: Herausforderungen für den Arbeitsmarkt

Juli 2021: In einer Buchpublikation werden die zentralen – und zum Teil durchaus überraschenden – Ergebnisse eines Forschungsprojektes, das wir zusammen mit der Universität Basel durchführen durften, zusammengefasst. Das Projekt ist Teil des Nationalen Forschungsprogramms 73 «Grüne Wirtschaft».

Im Kern geht das Forschungsprojekt der Frage nach, was der Strukturwandel hin zu einer «grünen Wirtschaft» für den Schweizer Arbeitsmarkt bedeutet. Gibt es genügend Fachpersonen für den Umbau der Wirtschaft? Welche Berufe und welche Kompetenzen sind in einer «grünen Wirtschaft» besonders gefragt? Braucht es Veränderungen im Ausbildungssystem? Ein zentrales Ergebnis der Studie ist: In der Tat können Berufe identifiziert werden, die vermehrt gefragt sind, wenn eine Volkswirtschaft Schritte in Richtung «grüne Wirtschaft» unternimmt. Es sind dies, und das mag auf den ersten Blick überraschen, vor allem technische Berufe. Die gute Nachricht für die Schweiz: Im internationalen Vergleich verfügt unser Land über ein gutes entsprechendes Fachkräfteangebot. Aber: Gleichzeitig besteht in der Schweiz in den relevanten Berufen bereits heute ein Fachkräftemangel, das heisst: Die Nachfrage nach den entsprechenden Berufsleuten ist gross. Neben quantitativen Analysen und theoretischen Zusammenhängen zeigt das Buch in Fallbeispielen auf, wie der Ausbildungssektor in der Vergangenheit auf Strukturveränderungen reagiert hat. Dabei legen wir insbesondere dar, welche Faktoren zu erfolgreichen Transformationsprozessen im Bereich Bildung beitragen. Zusammenfassend stellen wir 10 Thesen zur Disposition.

Link: Buch (als E-Book frei verfügbar)

Berufsaustritte und Bestand von Gesundheitspersonal in der Schweiz

Juni 2021: Der Obsan Bericht 01/2021 präsentiert Zahlen zu Berufsaustritten und zum Bestand von Gesundheitspersonal in der Schweiz auf Grundlage der Strukturerhebung des BFS.

BSS hat im Auftrag des Obsan eine Übersicht zu Berufsaustritten in verschiedenen Gesundheitsberufen auf der Basis der Strukturerhebungen 2016–2018 des Bundesamtes für Statistik (BFS) geschaffen. Die Anteile an Berufsaustritten liegen je nach Berufsgruppe zwischen 27% und 46%. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass ein bedeutender Anteil der ausgebildeten Fachkräfte im Gesundheitssektor während ihres Berufslebens aus dem Beruf/der Erwerbstätigkeit aussteigen. Ergänzt werden die Ergebnisse mit Schätzungen zum Bestand des Gesundheitspersonals. Es handelt sich um eine Aktualisierung und Ergänzung des im Jahr 2016 publizierten Obsan Bulletins 7/2016.

Link: Schlussbericht

Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern – Publikation des Berichts

Juni 2021: Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht den von BSS verfassten Bericht zur Analyse der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern anhand der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung 2018.

In der Schweiz verdienen Frauen im Durchschnitt 19.0% weniger als Männer. Etwas mehr als die Hälfte dieses Lohnunterschieds kann durch Faktoren wie z.B. Ausbildungsniveau oder Berufswahl erklärt werden – es verbleibt ein unerklärter Lohnunterschied von 8.1%. Der nun publizierte Bericht gibt Auskunft über die Lohnunterschiede differenziert nach Branchen, Berufen, Grossregionen, Ausbildungsstufen, Altersgruppen und weiteren Merkmalen. Zudem enthält der Bericht eine Zusammenstellung der wissenschaftlichen Literatur zum Thema Lohnunterschiede. Dadurch kann die unerklärte Lohndifferenz kontextualisiert werden. Kurzfazit: Die unerklärte Lohndifferenz würde sich durch den Einbezug zusätzlicher Variablen wohl verringern, sie würde aber nicht verschwinden – aufgrund von Lohndiskriminierung gegenüber Frauen.

Link: Schlussbericht von BSS

Monitoringevaluation zur Umsetzung der Stellenmeldepflicht

Juni 2021: Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Stellenmeldepflicht in den Kantonen unterschiedlich umgesetzt wurde.

BSS und die KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich haben im Auftrag des SECO untersucht, wie die Stellenmeldepflicht seit ihrer Einführung im Juli 2018 umgesetzt wurde. Die Resultate zeigen unter anderem, dass der Anteil der gemeldeten Stellen, für welche die RAV einen Kandidaten vorschlagen, zwischen den Kantonen beträchtlich variiert. Auch der Vermittlungserfolg unterscheidet sich deutlich zwischen den Kantonen, hängt aber nicht wesentlich von der Branchenstruktur ab. Die Studie identifiziert Verbesserungspotenzial bei der Umsetzung der Stellenmeldepflicht, etwa bei der interkantonalen Zusammenarbeit der RAV oder der Nutzung der Stellensuchplattform «Job-Room».

Links: Artikel in Die Volkswirtschaft, Schlussbericht, Medienmitteilung des SECO

Presse: Radio SRF, NZZKommentar in der NZZ, Luzerner Zeitung

Zugang zu innovativen Arzneimitteln: Neues Pilotprojekt gestartet

Mai 2021: Die NZZ am Sonntag berichtet über die Auswirkungen einer von BSS verfassten Studie.

Im vergangenen Jahr hat BSS im Auftrag des BAG die Gesetzesartikel Art. 71ad KVV evaluiert, welche Patientinnen und Patienten den Zugang zu innovativen Medikamenten ermöglichen sollen. Nun hat sich die NZZ am Sonntag der Evaluation gewidmet. Sie thematisiert die gefundene Ungleichbehandlung der Patientinnen und Patienten sowie die Entwicklungen seit der Veröffentlichung der Studie: Mittlerweile wurde ein Pilotprojekt gestartet, welches Patientinnen und Patienten einen zusätzlichen Zugangskanal zu innovativen Medikamenten bieten soll. Weiter plant die Berner Nationalrätin Flavia Wasserfallen eine Interpellation zur Revision der Art. 71ad KVV.

Den Artikel der NZZ am Sonntag finden Sie hier als PDF-Download.

Wenn Daten statt Waren exportiert werden

Mai 2021: Interview mit Niclas Meyer im Jahresbericht 2020 über die Exportkreditgarantien des Bundes (Deutschland).

Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie Unternehmen produzieren und miteinander Handel treiben, fundamental. An Stelle von materiellen Waren werden zunehmend Dienstleistungen, Daten und kreative Inhalte exportiert. Was sind jedoch die Risiken, die entstehen, wenn deutsche Unternehmen «Smart-Grid»-Strategien in fernen Ländern entwickeln, Datensätze an 3D-Drucker senden oder politische Komödien in ausländische Kinos bringen? Wie kann eine moderne Exportförderung Unternehmen dabei unterstützen, diesen Risiken zu begegnen? Zu diesen und vielen anderen Fragen wurde unser Senior Berater Niclas Meyer jüngst von der Euler Hermes im Jahresbericht 2020 befragt.

Evaluation des Finanzausgleichssystems des Kantons Neuenburg

Mai 2021: Im Kanton Neuenburg wurde das System des interkommunalen Finanzausgleichs 2015 und 2020 reformiert.

Unser Team hat im Laufe des vergangenen Jahres die Wirkungen der Reformen aus Sicht der ökonomischen Theorie und mittels statistischer Analysen evaluiert. Besonderes Augenmerk lag auf der Frage, inwieweit sich für die Gemeinden aufgrund ihrer geografisch-topografischen Lage Sonderlasten ergeben. Insgesamt gelangen wir zum Schluss, dass die Konzeption des Systems einem modernen Finanzausgleich entspricht und die angestrebten Ziele – darunter die Solidarität zwischen den Gemeinden zu unterstützen – erfüllt werden können. In zwei Punkten sehen wir Potenzial, das bereits sehr gute Finanzausgleichssystem noch etwas besser zu machen. Diese beiden Aspekte sowie weiterführende Informationen finden Sie im Evaluationsbericht resp. auf der Webseite des Kantons Neuenburg.

 

Evaluation der forstlichen Investitionskredite

April 2021: BSS hat im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) die forstlichen Investitionskredite zur Verbesserung der Waldwirtschaft evaluiert.

Forstliche Investitionskredite können vom Bund vergeben werden, um Projekte und Anschaffungen zur Pflege, Nutzung und Schutz des Waldes zu finanzieren. Die Kredite sind befristet und müssen vollständig amortisiert werden. BSS hat die forstlichen Investitionskredite anhand der verschiedenen Wirkungsdimensionen evaluiert: Untersucht wurden die Förderstrategie, die Effizienz des Vollzugs, der Umfang und die Struktur der Investitionshilfen sowie die Auswirkungen auf Ebene Betrieb und Gesamtwirtschaft. Kurzfazit: Unter Berücksichtigung der Sichtweise aller Stakeholder überwiegt der positive Eindruck der forstlichen Investitionskredite.
Den Schlussbericht der Evaluation finden Sie hier als Download.

 

Gefragte Fragen – Viele Fragen und vier Antworten

März 2021: Die BSS-Jahresbroschüre liegt vor.

Dieses Jahr brechen wir mit einer BSS-Tradition und berichten in unserer Jahresbroschüre nicht über das vergangene Jahr, sondern richten den Blick nach vorne. Wir haben Kundinnen und Kunden gefragt, mit welchen Fragen sie sich in diesem Jahr beschäftigen – und sie dabei insbesondere ermutigt, mit uns darüber nachzudenken, was neben und nach Corona wichtig ist bzw. wichtig sein wird. So sind zahlreiche im doppelten Sinn «gefragte Fragen» zusammengekommen. Zu Fragen aus vier Themenfeldern geben wir in aller Kürze erste Antworten.

Die vier Beiträge sind inhaltlich miteinander verwoben. Die Pandemie zeigt, wie wichtig es ist, dass Daten richtig dargestellt und interpretiert werden, so eine Aussage zur Frage, wie die Datenkompetenz erhöht werden könnte. Im Zusammenhang mit drängenden Fragen zum Umwelt- und Klimaschutz sprechen wir mit Mathis Wackernagel über den von ihm entwickelten «ökologischen Fussabdruck», ein Musterbeispiel zur anschaulichen Darstellung komplexer Daten. Richtig viel Datenkompetenz benötigt man, wenn man die «richtige» Ärztezahl bestimmen möchte. Das Corona-induzierte Homeoffice schliesslich hat viele gesellschaftliche und umweltrelevante Auswirkungen, beeinflusst unter anderem Immobilienmärkte, Flächenverbrauch, Verkehrsbelastung und Emissionen. Die vier Texte geben einen kleinen Ausblick auf grosse Themen dieses Jahres.

Sie finden die Broschüre unter

Jahresbroschüre «Gefragte Fragen»

Wenn Sie die Broschüre künftig direkt und auch als Papierversion erhalten möchten, dann schreiben Sie uns bitte auf [email protected]. Stichwort: Jahresbroschüre.

Prognose der Arbeitslosigkeit im Kanton Zürich

März 2021: BSS leistet einen Beitrag zur Beobachtung des Zürcher Arbeitsmarkts.

Die neuste Ausgabe des Wirtschaftsmonitoring des Kantons Zürichs befasst sich mit dem Thema Strukturwandel auf dem kantonalen Arbeitsmarkt. BSS hat Prognosen zur künftigen Entwicklung der Anzahl Stellensuchenden erstellt, die in den Bericht eingeflossen sind. Die Prognosen basieren auf einem ökonometrischen Modell, welches zahlreiche vorlaufende Konjunkturindikatoren der KOF nutzt.

 

Grosse Diskussion um BSS-Studie zu Art. 71 a-71 d KVV (Vergütung von Arzneimittel im Einzelfall)

März 2021: Die Sonntagszeitung berichtet über die BSS-Studie «Evaluation der Vergütung von Arzneimitteln im Einzelfall nach Art. 71a-71d KVV»

Die BSS-Studie selbst wurde schon letztes Jahr publiziert, offenbar von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. Nun aber hat die Sonntagszeitung das Thema aufgegriffen. Innert kürzester Frist nahmen andere Zeitungen das Thema auf und zahlreiche Leserinnen und Leser der Sonntagszeitung äussern sich engagiert und kontrovers zum Thema. Im Kern geht es darum, dass Krankenversicherer in Ausnahmefällen Medikamente bezahlen können, die (noch) nicht auf der Liste derjenigen Medikamente stehen, die von den Versicherern generell bezahlt werden. Und die Einzelfallbeurteilung kann je nach Versicherer unterschiedlich ausfallen. Nicht im Artikel der Sonntagszeitung erwähnt: Ohne die in Art. 71a-71d KVV festgelegte Regelung würden viele Patientinnen und Patienten gar keinen Zugang zu den entsprechenden Medikamenten haben. Finden Sie hier die vollständige Studie, das Executive Summary und Artikel von Sonntagszeitung, Tagesanzeiger (Bezahlschranke), Handelszeitung und Blick.

 

Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in der Schweiz – aktuelle Ergebnisse

Februar 2021: BSS analysiert im Auftrag des Bundesamtes für Statistik (BFS) die Daten der Lohnstrukturerhebung (LSE) 2018.

In der Schweiz verdienen Frauen im Durchschnitt 19.0% weniger als Männer. Ein Teil dieses Lohnunterschieds ist auf strukturelle Unterschiede, etwa bei der Branchen- und Berufswahl, dem Ausbildungsniveau oder der beruflichen Stellung, zurückzuführen. Die ökonometrischen Analysen von BSS im Auftrag des BFS kommen zum Ergebnis, dass knapp die Hälfte (45%) des Lohnunterschieds in der Gesamtwirtschaft nicht durch beobachtbare Merkmale erklärt werden kann.

Das BFS hat erste Ergebnis in einer Medienmitteilung veröffentlicht. Die Studie wird voraussichtlich im Frühjahr publiziert.

 

Evaluation der Vergütung von Arzneimitteln im Einzelfall

Dezember 2020: BSS hat im Auftrag des BAG evaluiert, wie sich die Ausnahmeregelung einer Vergütung von Arzneimitteln ausserhalb des üblichen Vergütungsweges in der Praxis bewährt hat.

Damit ein Arzneimittel über die obligatorische Krankenpflegeversicherung OKP vergütet werden kann, muss es grundsätzlich von Swissmedic zugelassen sein und sich auf der sogenannten «Spezialitätenliste» (SL) des BAG befinden. Für Einzelfälle gibt es aber mit den Artikeln 71a–71d KVV eine Ausnahmeregelung: Mittels Kostengutsprachen kann unter bestimmten Bedingungen die Vergütung über die OKP erfolgen, auch wenn die Kriterien des «üblichen Vergütungsweges» (noch) nicht erfüllt sind. Im Auftrag des BAG hat BSS die Vergütung der Arzneimittel in Einzelfällen nach Art. 71a-71d KVV evaluiert. Die Evaluation zeigt, dass das System grundsätzlich funktioniert, die Zahl der über Art. 71a-71d KVV vergüteten Fälle in den letzten Jahren aber stark angestiegen ist. Optimierungsbedarf zeigt sich insbesondere im Hinblick auf die Gleichbehandlung aller KVG-Versicherten und bezüglich des administrativen Aufwands.

Den Evaluationsbericht finden Sie hier als Download, ebenso das Executive Summary. Weitere Informationen und eine Stellungnahme des BAG sind auf der Homepage des Bundesamtes zu finden.

 

Berufe und Branchen im Zeichen des Strukturwandels zu einer grünen Wirtschaft

November 2020: BSS hat an der SBFI Herbsttagung der Berufsbildung vom 24. November 2020 im Rahmen eines Ateliers zentrale Resultate aus dem Teilprojekt «Arbeitsmarkteffekte einer grünen Volkswirtschaft» des Nationalen Forschungsprogramms (NFP) 73 «Nachhaltige Wirtschaft» präsentiert und mit den Teilnehmenden des Ateliers diskutiert.

Die Aufzeichnung des Ateliers finden Sie hier (Originalversion in deutsch und französische Übersetzung):

 

Livestream-Aufzeichnung von «Worte sprechen» online verfügbar. 

November 2020: BSS hat dieses Jahr den jährlich stattfindenden Anlass «Worte sprechen» zur Gewährung grosser Abstände in der offenen Kirche Elisabethen abgehalten und zudem per Livestream übertragen.

Thema: Investieren in Klimaschutz. Redner: Beat Jans (Nationalrat und neu gewählter Regierungsrat Basel-Stadt), Dr. Christoph Sutter (Axpo), Prof. Dr. Frank Krysiak (Universität Basel), Dr. Michael Lobsiger (BSS) und Alexander Reder (Mitinitiant der Basler Petition «Bäume pflanzen jetzt»).  

Die Aufzeichnung der Veranstaltung sowie die Folien der Vortragenden finden Sie hier.

Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Aussenwirtschaft?

November 2020: In einer Studie zuhanden des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist BSS gemeinsam mit Partnern des Fraunhofer ISI und der Universität St. Gallen dieser Frage nachgegangen.

Die Ergebnisse sowie konkrete Handlungsempfehlungen hat BSS im Rahmen einer digitalen Veranstaltung am 10. November in Berlin vorgestellt und mit rund 100 Teilnehmenden aus Bundesministerien, Exportunternehmen sowie exportfinanzierenden Banken diskutiert.

Die Studienergebnisse finden Sie hier als Download, weitere Informationen sowie die Pressemitteilung des Ministeriums unter diesem Link.

Bedarf an Ärztinnen und Ärzten im ambulanten Bereich

November 2020: BSS erarbeitet im Auftrag des BAG methodische Grundlagen zur Abschätzung des Ärztebedarfs nach Region und Fachgebiet

Das Parlament hat im Sommer entschieden, dass die Kantone künftig Höchstzahlen für die Anzahl ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte festlegen können. Die Festlegung von Höchstzahlen nach Region und Fachgebiet erfordert eine Analyse des Bedarfs der Bevölkerung. BSS hat im Auftrag des BAG einen Modellrahmen erarbeitet, der es erlaubt, den Bedarf an ambulanten Leistungen abzuschätzen und die Versorgungssituation zu beurteilen. Aus den Arbeiten wurden Empfehlungen abgeleitet, wie die Bedarfsanalyse und die Festlegung von Höchstzahlen konkret umgesetzt werden könnten.
Bericht, Medienmitteilung BAG, Presse: Aargauer Zeitung, NZZ

 

Informationsbedürfnisse Berner Unternehmen zur Arbeitsintegration von Sozialhilfebeziehenden

Oktober 2020: Was hält Unternehmen davon ab, Sozialhilfebeziehenden – und v.a. Flüchtlingen und Vorläufig Aufgenommenen – eine Arbeitsintegration zu ermöglichen?

Die Studie fokussiert auf die Informationsbedürfnisse von Arbeitgebenden. Sie geht der Frage nach, ob eine Verbesserung der Informationsangebote (bspw. mittels Flyern oder den Internetseiten der zuständigen Ämter) dazu führen könnte, mehr Arbeitgebende dazu zu bewegen, Sozialhilfebeziehenden eine Arbeitsintegration zu ermöglichen.

Die Befunde der Studie zeigen als erstes, dass zwischen zwei grundverschiedenen Informationsbedürfnissen unterschieden werden muss: Einerseits haben Arbeitgebende Informationsbedürfnisse hinsichtlich der Rahmenbedingungen der Arbeitsintegration. Beispiel: Brauchen Vorläufig Aufgenommene eine Arbeitsbewilligung? Andererseits – und das ist das wichtigere Informationsbedürfnis – wollen Arbeitgebende wissen, welche Fähigkeiten die einzelnen Sozialhilfebeziehenden mitbringen und welchen Aufwand ihre Betreuung und Einarbeitung für das Unternehmen bedeuten würde.

Was die allgemeinen Informationsbedürfnisse betrifft, zeigen unsere Studienergebnisse, dass die bestehenden Informationsangebote zu den Rahmenbedingungen der Arbeitsintegration prinzipiell gut genug sind; diejenigen Unternehmen, die nach Informationen suchen, finden diese auch. Eine Verbesserung der Informationsangebote allein hätte somit nur wenig Potential, mehr Arbeitgebende dazu zu bewegen, Sozialhilfebeziehenden eine Arbeitsintegration zu ermöglichen. Statt lediglich die Informationsangebote zum Thema zu verbessern, empfehlen wir deshalb, mehr Werbung für das Thema Arbeitsintegration zu betreiben.

Zum Bedürfnis, die individuellen Fähigkeiten und Schwächen der einzelnen Sozialhilfebeziehenden kennenzulernen: Unsere Untersuchungsergebnisse zeigen, dass sich dieses Informationsbedürfnis am besten durch Probeeinsätze adressieren lässt. Hier sind Arbeitgebende jedoch mit Hürden konfrontiert: So hindert die Angst, potentiell des Lohndumpings bezichtigt zu werden, viele Arbeitgebende daran, Probeeinsätze anzubieten. Diesbezüglich reicht es nicht, die Informationsangebote zu verbessern. Stattdessen empfehlen wir der Politik und den Sozialpartnern dringend, für die notwendige Rechtssicherheit zu sorgen – aktuell ist diese noch nicht gegeben.

Die empirische Grundlage der Studie ist eine schriftliche Befragung von rund 900 Berner Unternehmen. Das Besondere an der Befragung ist, dass sie postalisch durchgeführt wurde. So konnten sich auch viele Kleinstunternehmen (wie bspw. Handwerksbetriebe) beteiligen, welche an online durchgeführten Befragungen typischerweise nicht teilnehmen, aber eine wichtige Zielgruppe für Integrationsmassnahmen sind.

Link zur Studie

 

Öffentliche Arbeitsvermittlung: Beitrag zur Wiedereingliederung von Nichtleistungsbeziehenden

Oktober 2020: BSS legt dar, wie die öffentliche Arbeitsvermittlung Stellensuchende, die kein Arbeitslosentaggeld erhalten, dabei unterstützt, eine Arbeitsstelle zu finden.

Die öffentliche Arbeitsvermittlung hat den Auftrag, alle Personen, die sich im Rahmen ihrer Stellensuche bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) melden, bei der Suche nach einer neuen Stelle zu unterstützen. Somit werden auch Stellensuchende, welche zeitweise kein Arbeitslosentaggeld erhalten, beim RAV beraten. Rund 20% der bei den RAV gemeldeten Personen fallen in die Gruppe der Nichtleistungsbeziehenden. Die Studie, die BSS im Auftrag des SECO durchgeführt hat, legt dar, welche Bedürfnisse Nichtleistungsbeziehende haben und welche Leistungen sie von den RAV erhalten. Es wird aufgezeigt, dass sich das Angebot der RAV für Nichtleistungsbeziehende in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat. Die Studie ortet aber auch noch weiteres Verbesserungspotential. Auf Basis der Analyse werden sieben Empfehlungen gemacht. Eine davon: Nichtleistungsbeziehende sollten verbesserten Zugang zu Arbeitsmarktlichen Massnahmen AMM erhalten. Link zur Studie, Kantonsauswertungen, Die Volkswirtschaft

 

Zentrale Berufsmeisterschaften ab 2020

Oktober 2020: BSS erarbeitet eine Auslegeordnung zur künftigen Ausgestaltung der SwissSkills.

Mit den Schweizer Berufsmeisterschaften SwissSkills sollen die Exzellenz der Berufsausübung, das vielfältige Erleben von Berufen und das Image der Berufslehre in der Schweiz gefördert werden. Die künftige Ausgestaltung der SwissSkills in Bezug auf Durchführungsrhythmus, Standort, Zeitpunkt und Inhalt werden aktuell diskutiert. Dazu hat BSS im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation eine umfassenden Befragung bei 120 Berufsverbänden, Sponsoren, regionalen Berufsmessen, Lehrerverbänden und weiteren Institutionen durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Befragten in der Mehrheit einen 2-Jahres-Durchführungsrhythmus im Herbst am Standort Bern und mit demselben Inhalt wie bisher den übrigen Varianten vorziehen. Am umstrittensten war dabei der Durchführungsrhythmus. Eine substanzielle Minderheit der Berufsverbände sowie die regionalen Berufsmessen sprachen sich für 4 Jahre aus. Erstere befürchten insb. eine Benachteiligung, sollten sie nicht alle 2 Jahre teilnehmen können oder wollen. Letztere sehen eine Konkurrenzsituation zu ihrer Tätigkeit. Die detaillierten Ergebnisse und Schlussfolgerungen finden Sie hier.

 

Auswirkungen des wachsenden Versandhandels auf das Verkehrsaufkommen

Juni 2020: BSS hat im Rahmen der Strassenforschung des Bundesamts für Strassen (ASTRA) untersucht, wie sich der wachsende Versandhandel auf das Verkehrsaufkommen in der Schweiz auswirkt.

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit Basler & Hofmann, der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW und dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Bern erstellt. Die Berechnungen zeigen, dass der wachsende Versandhandel zu einer Zunahme des Güterverkehrs und zu einer Abnahme des Personenverkehrs führt. Der Nettoeffekt insgesamt ist eher klein und hängt von verschiedenen Parametern ab, welche im Schlussbericht ausführlich diskutiert werden. Ein Beispiel: Je länger der Einkaufsweg, der durch einen Online-Einkauf wegfällt, desto eher ist mit einer Abnahme der Nettofahrleistung zu rechnen, da die Zunahme der Fahrleistung im Güterverkehr durch die Abnahme der Fahrleistung im Personenverkehr kompensiert werden kann. Auch wenn die Auswirkungen des Versandhandels auf die Fahrleistung insgesamt relativ gering sind, so ist punktuell (v.a. im städtischen Raum) aufgrund der zusätzlichen Fahrten für die Lieferung von Paketen dennoch mit einer Zunahme des Verkehrsaufkommens zu rechnen. Den Schlussbericht der Studie finden Sie hier.

 

Jobs with green potential in Switzerland: Demand and possible skills imbalances

Juni 2020: BSS veröffentlicht Working Paper.

BSS hat im Rahmen des Nationalen Forschungsprogrammes "NFP 73 Nachhaltige Wirtschaft" untersucht, wie der Schweizer Arbeitsmarkt auf die Bedürfnisse einer nachhaltigeren Wirtschaft vorbereitet ist. Dafür wurden in einem ersten Schritt mittels einem machine-learning Ansatz Kompetenzen identifiziert, welche in einer nachhaltigen Wirtschaft besonders gefragt sind. In einem zweiten Schritt wurde untersucht, inwieweit verschiedene Berufe die geforderten Kompetenzen abdecken und damit ein Potenzial für die Ausübung von Tätigkeiten, die in einer eine nachhaltigen Wirtschaft gefragt sind, darstellen. In einem dritten Schritt wurde die Fachkräftesituation verschiedener Berufsgruppen untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Fachkräftesituation insbesondere in akademischen und Managementberufen mit hohem grünen Potenzial angespannt ist. Die vollständige Studie finden Sie hier.

 

Studien zur Arbeitsmarktintegration in der Schweiz

Februar 2020: Im Auftrag des SECO und der AK ALV hat BSS drei aktuelle Studien zur Arbeitsmarktintegration in der Schweiz durchgeführt.

  • Situation, Entwicklung und Auswirkungen der Langzeitarbeitslosigkeit: BSS zeigt in einer Studie zusammen mit der KOF die Entwicklung der Langzeiterwerbslosen in der Schweiz auf. Es zeigt sich, dass nur jeder dritte Langzeiterwerbslose bei einem RAV registriert ist. Das Risiko, langzeiterwerbslos zu werden, ist vor allem bei Älteren, bei Personen, die früher schon arbeitslos waren, sowie bei Ausländer/innen erhöht. Darüber hinaus gelangt die Studie zum Ergebnis, dass eine Langzeitarbeitslosigkeit zu einem nachhaltig tieferen Erwerbseinkommen führt. Die Studie wurde von verschiedenen Medien und Institutionen aufgegriffen (Handelszeitung, SKOS, Panorama).
  • Erwerbsverläufe von Personen über 50 Jahren: Gemeinsam mit der KOF hat BSS untersucht, wie sich die Dynamik der Erwerbsverläufe von älteren Personen seit den 1990er-Jahren verändert hat. Dabei zeigt sich: Die Erwerbstätigenquote hat sich erhöht, der Anstieg geht das Konto der Frauen. Weiter geht aus den Ergebnissen hervor, dass eine Arbeitslosigkeit im Alter die Erwerbsbiografien spürbar bis zum ordentlichen Rentenalter beeinflusst. Für 50-Jährige sind die negativen Effekte einer Arbeitslosigkeit über die Zeit stabil geblieben; für 55-Jährige und Ältere sind die Effekte jedoch etwas stärker geworden. Auch diese Studie wurde von verschiedenen Medien aufgenommen (Tagblatt, Nau.ch, Aargauer Zeitung, Blick).
  • Erwerbstätigkeit über das ordentliche Rentenalter hinaus: Aktuell sind in der Schweiz nur 19 Prozent der Personen im Alter von 65 bis 74 Jahren erwerbstätig; viele davon arbeiten Teilzeit. BSS hat Massnahmen untersucht, mit welchen das brachliegende Potenzial der Erwerbsbeteiligung bei Personen im Rentenalter ausgeschöpft werden könnte. Am wirkungsvollsten erscheinen Massnahmen, die auf einen Kulturwandel abzielen: Ein flexibler Rentenkorridor anstelle eines fixen Rentenalters von 64 oder 65 Jahren könnte dazu beitragen.

Links zu den Studien:
Situation, Entwicklung und Auswirkungen der Langzeitarbeitslosigkeit
Erwerbsverläufe ab 50 Jahren in der Schweiz: Arbeitsmarktintegration von älteren Erwerbstätigen
Erwerbstätigkeit über das ordentliche Rentenalter hinaus

Links zu den dazugehörigen Volkswirtschaft-Artikel:
Langzeitarbeitslosigkeit hinterlässt Narben im Erwerbsverlauf (Die Volkswirtschaft 03/2020)
«50 plus» arbeiten mehr als früher – dank den Frauen (Die Volkswirtschaft 03/2020)
Arbeiten im Rentenalter: Es braucht einen Kulturwandel (Die Volkswirtschaft 03/2020)

Kostenfolgen eines Systemwechsels in der Psychotherapie

Januar 2020: Ein geplanter Systemwechsel bei den Leistungen der psychologischen Psychotherapie bringt Kostenfolgen für die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) mit sich.

Der geplante Systemwechsel sieht vor, dass Psychotherapeuten ihre Leistungen neu selbständig über die OKP abrechnen können, wenn eine ärztliche Anordnung vorliegt (Anordnungsmodell). Bislang dürfen Psychotherapeuten nur dann Leistungen zulasten der OKP erbringen, wenn sie in einer Arztpraxis angestellt und unter Aufsicht von Fachärzten tätig sind (Delegationsmodell). Im Auftrag von santésuisse hat BSS die möglichen Kostenfolgen dieses Systemwechsels untersucht. Mehrkosten ergeben sich durch die Verlagerung von Leistungen aus dem privat finanzierten Bereich, mögliche Tarifanpassungen und potenzielle Mengenausweitungen.

Links: Schlussbericht von BSS, Medienmitteilung von santésuisse, Tagesanzeiger, 24heures.ch (hinter Bezahlschranke)

Auswirkungen der Standortsuche nach einem geologischen Tiefenlager

Januar 2020: Das Pilot-Monitoring von BSS liefert ein Instrument, um allfällige negative Auswirkungen der Standortsuche nach einem geologischen Tiefenlager rechtzeitig zu erkennen.

Zurzeit ist unklar, inwiefern sich die Standortsuche und der spätere Bau eines geologischen Tiefenlagers auf Wirtschaft und Gesellschaft der betroffenen Regionen auswirken. Vor diesem Hintergrund haben BSS und IC Infraconsult im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) ein Pilot-Monitoring durchgeführt.

Anhand von sozioökonomischen Indikatoren wie Bevölkerungswachstum, Beschäftigung, Bautätigkeit, Immobilienpreisen und Tourismus kann die Entwicklung der betroffenen Regionen über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Das Pilot-Monitoring legt den Grundstein für die zukünftige, periodische Durchführung. Mehr Informationen finden sich im aktuellen Blog-Beitrag des Magazins Energeia-Plus, den Schlussbericht finden Sie hier.

LeckerBSSen

Januar 2020: «LeckerBSSen», so der Titel der Jahresbroschüre 2019. Wie jedes Jahr erzählen wir einige kurze Geschichten aus unserer Arbeit, «LeckerBSSen», sozusagen.

Kundinnen und Geschäftspartner haben dieses Jahr dazu Basler Läckerli mit Schokoladenbezug bekommen. Warum, das ist dem Anschreiben zu entnehmen. Wenn Sie auch in unsere Kundendatei aufgenommen werden möchten, dann schreiben Sie uns! Ehrlicherweise sei vorausgeschickt: Nicht jedes Jahr gibt es etwas zum Naschen, Leckerbissen aus Worten sind hingegen garantiert.

Link: Jahresbroschüre 2019 «LeckerBSSen»

Wie der demografische Wandel den Strukturwandel prägt

November 2019: BSS und die Universität Basel haben untersucht, wie sich der demografische Wandel in den kommenden Jahrzehnten auf die Wirtschaftsstruktur der Schweiz auswirken dürfte.

In den nächsten Jahrzehnten wird sich die Alterung der Bevölkerung im In- und Ausland aller Voraussicht nach akzentuieren. Unsere Studie im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) zeigt, wie sich dies auf die Schweizer Wirtschaftsstruktur auswirkt. Der demografische Wandel im Inland dürfte hauptsächlich zu Verschiebungen der Wertschöpfungsanteile hin zu den Branchen Gesundheitswesen, Heime und Sozialwesen sowie pharmazeutische Erzeugnisse führen.

Ein Artikel für Die Volkswirtschaft fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Die ausführlichen Ergebnisse finden sich im Schlussbericht. Die Ergebnisse der Studie wurde in verschiedenen Medien thematisiert: NZZ vom 15.11.2019, SRF Online, SRF Tagesschau-Hauptausgabe, Tagesgespräch auf Radio SRF 1, swissinfo.ch.

BSS Studie zu digitalen Plattformen auf dem diesjährigen Digital-Gipfel in Deutschland vorgestellt

November 2019: Auf dem diesjährigen Digital-Gipfel des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie wurde unser Bericht zur volkswirtschaftlichen Bedeutung digitaler Plattformen in der Industrie vorgestellt.

Bereits ein Drittel aller Industriebetriebe nutzt digitale B2B-Plattformen, so das Ergebnis unserer Studie, die wir gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung durchgeführt haben. In den nächsten drei Jahren wird der Nutzeranteil voraussichtlich sogar auf knapp die Hälfte aller Betriebe ansteigen. Noch scheinen Plattformen in der Industrie nicht die gleiche disruptive Wirkung entfaltet zu haben, wie sie aus Konsumentenmärkten bekannt ist. Unsere Untersuchungsergebnisse zeigen jedoch auch, dass die Plattformökonomie ein enormes Wachstums- wie Disruptionspotential für die Industrie mit sich bringt: Industrieunternehmen, die Plattformen nutzen, erzielen signifikant höhere Umsätze mit digitalen Dienstleistungen und innovativen Produkten. Diese Umsatzsteigerungen machen hochgerechnet bereits 1,5% der gesamten Bruttowertschöpfung der Industrie im Jahr 2018 aus; bis 2024 könnte dieser Plattformeffekt auf 7,8% ansteigen. Wollen die Industriebetriebe diese Wachstumspotentiale realisieren, müssen sie sich jedoch auf einen radikalen Kulturwandel einlassen. Die Mehrzahl der Betriebe zeigt jedoch grosse Schwierigkeiten dabei, ihr Geschäft entlang der neuen Plattformlogik auszurichten. Damit könnte branchenfremden wie ausländischen Plattformunternehmen Tor und Tür geöffnet werden, das Herz der deutschen Wirtschaft zu revolutionieren.

 

Studie zu Bienen- und Wespengiftallergien

Oktober 2019: BSS hat gemeinsam mit dem Universitätsspital Zürich eine Studie zum Thema Bienen- und Wespengiftallergien erstellt. Die Studie wurde in einer medizinischen Fachzeitschrift publiziert...

und kann hier eingesehen und heruntergeladen werden. BSS war für die statistischen Auswertungen verantwortlich.

 

BSS veröffentlicht den Fachkräfteindex 2019

September 2019: Der Fachkräfteindex 2019 fasst die aktuelle Fachkräftesituation mit einer einzigen Zahl zusammen. Die Publikation beinhaltet Kennzahlen zu den Regionen und Branchen sowie einen Vergleich über die Zeit.

Dieses Jahr (Daten 2018) erreicht der Index einen neuen Rekordwert von 116 Punkten. Er liegt damit sechs Punkte über dem Wert des Vorjahrs und signalisiert eine Verschärfung des Fachkräftemangels. Der Anstieg auf den aktuellen Rekordwert kommt primär dadurch zustande, dass mehr Stellen ausgeschrieben sind und die Arbeitslosenquote abgenommen hat; beides deutet auf eine höhere Nachfrage hin.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer dem Thema gewidmeten Website.

 

BSS und CEPS organisieren eine Veranstaltung zum Thema Mitnahmeeffekte 

September 2019: Die Schweizerische Evaluationsgesellschaft SEVAL, BSS Volkswirtschaftliche Beratung und das Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel haben Anfang September eine Veranstaltung zum Thema Mitnahmeeffekte organisiert.

Die Präsentationen stellen wir gerne zur Verfügung:

Auswirkung des Versandhandels auf das Verkehrsaufkommen

September 2019: Im Rahmen der Fachtagung Forschung der Schweizerischen Vereinigung der Verkehrsingenieure und Verkehrsexperten (SVI) hat BSS eine Arbeit zur Auswirkung des Versandhandels auf das Verkehrsaufkommen vorgestellt.

Der Versandhandel führt in den Jahren 2018-2023 voraussichtlich zu einem Mehrverkehr bei Kurier-, Express- und Paketdiensten (KEP) von 83 bis 90 Mio. Fahrzeugkilometern. Zum Vergleich: Der strassengebundene Güterverkehr insgesamt macht heute rund 7 Mrd. Fahrzeugkilometer pro Jahr aus. Andererseits führt der Versandhandel zu weniger privaten Fahrten und zwar je nach Annahme zwischen 36-200 Mio. Personenkilometer beim motorisierten Individualverkehr. Unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Besetzungsgrads bei Personenfahrzeugen ergibt sich für die Auswirkung auf das Strassenverkehrsaufkommen (Fahrleistung in Fahrzeugkilometer) insgesamt je nach Szenario ein positiver oder negativer Nettoeffekt. Verschiedene Massnahmen könnten dazu beitragen, dass die KEP-Fahrzeuge weniger Kilometer fahren müssen. Hilfreich wären die Bündelung von Fahrten oder Massnahmen, die zu einer Erhöhung der Quote der Erstzustellung führen. Letzteres könnte z.B. durch grössere Milchkästen erreicht werden. Andere Massnahmen sind weniger geeignet. So haben befragte Personen etwa die Idee eingebracht, Zulieferer sollten Gehwege und Bushaltestellen nutzen dürfen, um Pakete auszuladen. Dies hätte jedoch, wie unsere Studie dezidiert aufzeigt, andere negative Folgewirkungen und ist daher nicht zu empfehlen. Die Studie wird in den kommenden Monaten veröffentlicht. Die Präsentation finden Sie hier.

Nachhaltigkeitsstrategien an Schweizer Hochschulen

August 2019: Zum zweiten Mal durfte BSS für den WWF Hochschulen zum Thema Nachhaltigkeit befragen.

Die Befragung vor zwei Jahren hatte zwei Schwerpunkte: die Nachhaltigkeitsstrategie der Hochschulen und die Abdeckung der Nachhaltigkeit in den Wirtschaftswissenschaften. Dieses Jahr wurde hingegen nur das Thema der Nachhaltigkeitsstrategie abgefragt. Die Studie finden Sie hier. Die Arbeit wurde in diversen Medien aufgegriffen. Ausgewählte Zeitungsbeiträge: NZZ, NZZ online.

Studie zu den Verteilungswirkungen verschiedener klimapolitischer Instrumente

Juli 2019: BSS hat im Auftrag der SP Schweiz eine Studie über die Verteilungswirkungen verschiedener klimapolitischer Instrumente erstellt.

Mit Daten der Haushaltbudgeterhebung wurde analysiert, wie sich unterschiedliche Finanzierungsvarianten auf verschiedene Haushaltstypen und Einkommensgruppen auswirken. Die Ergebnisse werden in dieser Präsentation vorgestellt. Die Studie bezieht sich auf den «Marshallplan», mit dem die SP die Energiewende vorantreiben will. Zahlreiche Medien haben darüber berichtet, darunter SRF (Echo der Zeit), SRF (News), NZZ, Watson und Tagesanzeiger.

BSS Studien zu staatlichen Kontrollen sowie der Kontrollpraktiken und -strategien von Kontrollbehörden

Juni 2019: BSS hat eine umfassende Unternehmensbefragung zu den staatlichen Kontrollen durchgeführt und eine Übersicht über die Kontrollpraktiken und -strategien von Kontrollbehörden erstellt. Die Studie dient als Grundlage zur Beantwortung eines vom Parlament angenommenen Postulats.

Am 07.03.2017 hat das Parlament ein Postulat angenommen, das im Sinne der administrativen Entlastung die Prüfung bonusorientierter Kontrollintervalle verlangt. Die beiden von BSS verfassten Studien – Unternehmensbefragung, Befragung Kontrollbehörden – zeigen auf, dass die Kontrollkonzepte in weiten Teilen bereits risikoorientiert ausgestaltet sind und das Ergebnis der letzten Kontrolle oftmals (mit-)berücksichtigt wird. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen empfindet die Kontrollen zudem als nützlich und angemessen. Der Postulatsbericht, der jetzt vom Bundesrat verabschiedet wurde, kommt entsprechend zum Schluss, dass das Potenzial für eine administrative Entlastung durch bonusorientierte Kontrollintervalle gering ist und aus diesem Grund auf die Einführung von neuen Massnahmen verzichtet wird.

Methodenempfehlung zur Analyse der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern

Mai 2019: Die Analyse der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern erfolgt seit mehreren Jahren nach einer festgelegten Methode. Im Auftrag des BFS hat BSS untersucht, ob zwei alternative statistische Methoden besser geeignet wären.

Eine der geprüften Methoden wird wegen der besseren Robustheit zur Verwendung empfohlen. Eine weitere Empfehlung von BSS lautet, künftig Erklärungsfaktoren für die tatsächliche Berufserfahrung aus den AHV-Daten zu gewinnen und diese in das Analysemodell zu integrieren. Die Publikation der Studie findet sich hier. Die NZZ hat darüber berichtet.

BSS Analyse der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern auf dem Schweizer Arbeitsmarkt

Mai 2019: BSS hat im Auftrag des Bundesamts für Statistik (BFS) die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern auf dem Schweizer Arbeitsmarkt analysiert. Dazu wurden die Daten der Lohnstrukturerhebung zu rund 37'000 Firmen resp. 1.7 Millionen Arbeitnehmenden ausgewertet.

Im Zentrum steht die Frage, welcher Anteil des mittleren Lohnunterschieds zwischen den Geschlechtern auf unterschiedliche Merkmale wie Ausbildung, Beruf, Branche usw. zurückzuführen ist und welcher Anteil unerklärt bleibt. Im Jahr 2016 betrug die unerklärte Lohndifferenz in der Gesamtwirtschaft 7.7%. Detaillierte Ergebnisse finden sich in der Publikation. Diverse Medien haben darüber berichtet: SRF, Tagesschau, 10vor10, Watson, NZZ vom 16.5.2019, NZZ vom 29.5.2019, nau.ch, Blick.

Evaluation der Nationalen Demenzstrategie 2014-2019 

Mai 2019: BSS hat gemeinsam mit KEK-CDC im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit die Evaluation der Nationalen Demenzstrategie 2014-2019 (NDS) durchgeführt. Im Ergebnis zeigt sich, dass die NDS nationale Organisationen für die Finanzierung und Umsetzung der NDS-Projekte gewinnen konnte und wesentlich dazu beitrug, dass die Kantone ihre Aktivitäten im Bereich Demenz verstärkten.

Die NDS basiert auf einem "Multiplikatorenansatz". Dies bedeutet, dass die Umsetzung der Projekte von Dachverbänden und Fachorganisationen – sogenannten "Multiplikatoren" – in Eigenverantwortung erfolgt. Die Evaluation fokussiert auf diese Umsetzung und die Wirkungen bei den Akteuren, die auf kantonaler Ebene im Bereich der Demenzversorgung tätig sind. Im Ergebnis zeigt sich, dass die NDS nationale Organisationen für die Finanzierung und Umsetzung der NDS-Projekte gewinnen konnte und wesentlich dazu beitrug, dass die Kantone ihre Aktivitäten im Bereich Demenz verstärkten. Weshalb dies so ist und welche Empfehlungen daraus abgeleitet wurden, finden Sie hier. Das SRF hat das Thema aufgegriffen und in seiner letzten Puls-Sendung ausführlich berichtet.

BSS Analyse der Teilrevision des Sozialhilfegesetzes des Kantons Bern

Mai 2019: Die Abstimmung über die Teilrevision des Sozialhilfegesetzes des Kantons Bern gibt weiterhin zu reden. Nicht nur in Bern. Ein Element des in Bern zur Abstimmung anstehenden Volksvorschlags wird auch auf Ebene Bund diskutiert, die EL für über 55-jährige Arbeitslose.

Siehe dazu «Sollen ältere Arbeitslose mehr Geld vom Staat erhalten?» (NZZ). Für die in Bern zur Abstimmung stehenden Varianten hat BSS die Kosten berechnet. Die zentralen Ergebnisse sind im Abstimmungsbüchlein zusammengefasst, für Details der Berechnungen verweisen wir gerne auf die vollständige Studie.

BSS evaluiert die Fördermassnahme Entrepreneurship-Kurse im Auftrag der Kommission für Technologie und Innovation

Mai 2019: BSS hat die Entrepreneurship-Kurse, welche in den Jahren 2016 und 2017 und damit unter der seinerzeitigen KTI stattfanden, zusammen mit KMU Forschung Austria in einer umfangreichen und detaillierten Arbeit evaluiert.

Die Kommission für Technologie und Innovation (KTI) förderte bis Ende 2017 unter der Dachmarke «CTI Entrepreneurship» Sensibilisierungs- und Trainingsprogramme an Schweizer Hochschulen, die sich an gründungsinteressierte Hochschulangehörige und Gründerinnen und Gründer richten. Heute werden die Kurse von der Nachfolgeorganisation Innosuisse mit leichten Adaptionen und unter dem neuen Namen «Start-up Training» weitergeführt. Die nun von BSS durchgeführte Evaluation stützt sich methodisch auf die Theory of Planned Behaviour (TPB) und eine Befragung unter den Teilnehmenden. Die Ergebnisse: Management Summary / Studie.

BSS Studie «Herzstück Basel: Nutzen für die Schweiz»

April 2019: Unsere neue Studie «Herzstück Basel: Nutzen für die Schweiz» stellt dar, wie die unterirdische S-Bahn-Verbindung zwischen dem Basler Bahnhof SBB und dem Bahnhof Bad Nutzen für die Schweiz generiert. Die Argumente stützen sich auf relevante wissenschaftliche Studien und aktuelle Daten.

Wolfram Kägi erläutert im Interview für die Handelskammer beider Basel HKBB die wichtigsten Ergebnisse.

 

 

BSS analysiert die möglichen Auswirkungen von Massnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor dem Konsum ungeeigneter Medieninhalte

März 2019: Im Zuge der Erarbeitung einer neuen bundesgesetzlichen Regelung, die Minderjährige vor dem Konsum von Gewalt- oder Sexualdarstellungen und anderen ungeeigneten Inhalten in Filmen und Videospielen schützen soll, hat BSS eine Regulierungsfolgenabschätzung (RFA) für das BSV erarbeitet.

Die Ergebnisse der RFA flossen in den erläuternden Bericht zum Vorentwurf des neuen Bundesgesetzes ein, der jüngst in die Vernehmlassung geschickt wurde.

 

BSS Analyse der Wahlfranchisen in der Krankenversicherung und potentieller Kosteneinsparungen

März 2019: Das Parlament berät zurzeit, ob die höchste Wahlfranchise in der Krankenversicherung von 2500 Franken nach oben angepasst werden soll. BSS nimmt Stellung zur Frage, inwieweit daraus Kosteneinsparungen resultieren könnten.

In der Tagesschau auf SRF vom 3. März 2019 nimmt Boris Kaiser, Senior Berater bei BSS, Stellung zur Frage, inwieweit daraus Kosteneinsparungen resultieren könnten. BSS hatte vor zwei Jahren im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit eine Studie zum Thema Wahlfranchisen erarbeitet, sowie einen Artikel in Die Volkswirtschaft  publiziert.

BSS Kostenanalyse der Teilrevision des Sozialhilfegesetzes des Kantons Bern

Februar 2019: Am 19. Mai stimmen Bernerinnen und Berner über die Teilrevision des kantonalen Sozialhilfegesetzes ab. Die Kostenschätzungen von BSS werden für die Abstimmungsunterlagen genutzt.

Es wird über zwei Varianten entschieden, die entweder die Leistungen reduzieren (Vorlage Grosser Rat) oder aber ausdehnen (Volksvorschlag «Für eine wirksame Sozialhilfe!»). Die Schätzungen zu den finanziellen Auswirkungen seitens Regierungsrat einerseits und der Leiter/innen der städtischen Sozialdienste Bern, Biel und Thun andererseits waren derart unterschiedlich, dass der Grosse Rat entschied, eine externe Neuberechnung in Auftrag zu geben. Die Kostenschätzungen von BSS werden für die Abstimmungsunterlagen genutzt. Der Bund, die Berner Zeitung, Tele Bärn und SRF berichteten.

BSS Rückblick auf 25 Jahre Unternehmensgeschichte 

Januar 2019: Im Nachgang unseres Jubiläumsjahrs haben wir den Sammelband «WORTE ZAHLEN FORMEN BILD» herausgebracht. Worte, Zahlen, Formen, Bild. Das beschreibt die Arbeit und das Arbeitsverständnis von BSS Warum, das lesen Sie in der Broschüre.

Weiter stellen wir ausgewählte Highlights unserer Aufträge der vergangenen Jahre vor. «WORTE ZAHLEN FORMEN BILD» fügt die Firmenbroschüren der letzten vier Jahre zusammen, ergänzt um einen Rückblick auf 2018. Mit «FESTE FEIERN» und «WORTE SPRECHEN» ist ein neues Format entstanden, das uns viel Freude macht. Download hier, auf Wunsch schicken wir gerne auch eine gedruckte Version zu.

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